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VSE Wege in die neue Stromzukunft Referat 2012
VSE Stromzukunft - Faktenblätter 2012
VSE Wege in die Stromzukunft: Faktenblätter ÜBERSICHT
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VSE - Wege in die neue Stromzukunft - die 3 Szenarien
aus dem Faktenblatt des VSE
Szenario 1: «Verstärkt»

Energiepolitischer Rahmen
Die Energiestrategie und -ziele der EU sowie die Teilnahme an den internationalen Handels- und Ausgleichsmechanismen bei der CO2-Reduktion bilden den Rahmen für dieses Szenario. Das Szenario benötigt verstärkte energiepolitische Massnahmen.

Stromverbrauch
• Anstieg der Nachfrage um 25% bis 2050,dies entspricht 0,6% pro Jahr wegenBevölkerungs- und Wirtschaftswachstumund Substitution fossiler Energie bei bzw. Mobilität
• Nachfragedämpfend wirken höhere Energie- und Stromeffizienz (z.B. im markt,im Grossgerätebereich sowie bei Antriebenund Motoren)

Stromproduktion und -importe
• Ausbau der erneuerbaren Stromproduktionum 13 TWh bis 2050; die wesentliche Steigerung erfolgt nach 2035 und entspricht im Jahr2050: 600 Windkraftwerken, einer Wasserkraftanlage von 5 Mal der Grösse des KraftwerksRheinfelden und Photovoltaik-Flächen, die700 Mal der Anlage Stade de Suisse entsprechen
• Ergänzt durch Importe und ca. 7–8 inländischeGaskombikraftwerke à 400 MW, um wegfallende Kernkraft-Kapazitäten zu ersetzen
• Insgesamt werden bis 2050 25 Mrd. CHF in neueErzeugungsanlagen in der Schweiz investiert
• 2035 bezieht die Schweiz 23% ihres Strombedarfs aus dem Ausland

Netze
• Dringende Umsetzung des «StrategischenNetzes 2020» des Übertragungsnetzes in derSchweiz und Ausbau in den Nachbarländern
• Massnahmen im Verteilnetz zur Integrationerneuerbarer Energien benötigen bis 2050 ca.4 Mrd. CHF Investitionen über Bestands- undErneuerungsinvestitionen hinaus

Investitionen und Gesamtkosten
• Investitionen bis 2050 ca. 118 Mrd. CHF fürStromerzeugung und Netz
• Gesamtkosten steigen bis 2050 um ca. 30%gegenüber heute (exkl. Massnahmen zurEnergieeffizienz)

Sicherheit und Stabilität der Versorgung
• Bestehende Wasserkraft, neue Gaskombikraftwerke, wo sinnvoll auch WKK, undImporte als Basis
• 2050 bezieht die Schweiz 25% ihres Strombedarfs aus dem Ausland
• würden Importe begrenzt (auf 10% im Jahresmittel / 25% im Winter) müssten bis 2050zusätzlich 5 Mrd. CHF in Produktionsanlagen investiert werden

Politische Konsequenzen
• Szenario 1 bedingt staatliche Intervention und marktbasierte Instrumente
• Nachfragelenkung z.B. durch verstärkte Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich fürGebäude, Ausbau des Programms Energie Schweiz, Verschärfung der Gerätevorschriften,verpflichtende Reduktionsziele für Grossverbraucher
• Anreize für Angebotsseite z.B. Lockerungen Raumplanungs- und Gewässerschutzgesetz betreffendAusbau Wind- und Wasserkraft, Investitionsanreize für Aus- und Umbauten Grosswasserkraft,Risikodeckung des Bundes und nationaler Sachplan für Geothermie
• Akzeptanz und Konsequenz im Netz- und Produktionsausbau notwendig

Szenario 2: «Intensiv»

Energiepolitischer Rahmen
Hier gelten die gleichen Annahmen wie in Szenario 1; die Umsetzung wird jedoch intensiviert. Die Schweiz setzt sich ambitiöse Ziele für die Reduktion des Ausstosses von Treibhausgasen im globalen Klimaabkommen. Dazu ist ein klarer und nachhaltiger Wandel der öffentlichen Meinung und der politischen Stimmung notwendig hin zu mehr Energieeffizienz/erneuerbaren Energien, einschliesslich der Konsequenzen für die Umsetzung.

Stromverbrauch
• Anstieg der Nachfrage um 13% bis 2050 bzw.0,36% jährlich, weniger stark steigend alsin Szenario 1 aufgrund höherer Energie-und Stromeffizienz
• Bis 2035 kontinuierlicher Anstieg der Nachfrage, danach Abflachung

Stromproduktion und -importe
• Zubau erneuerbarer Stromproduktion um23 TWh bis 2050; deutliche Steigerung erfolgtvor allem nach 2035 und entspricht im Jahr2050: 930 Windkraftwerken, neuen Wasserkraftanlagen von 8 Mal der Grösse des Kraft- werks Rheinfelden und Photovoltaik-Flächen,die 6870 Mal der Anlage Stade de Suisse entsprechen
• 2050 werden im Jahresmittel ca. 70% der Nach- frage durch erneuerbare Energien gedeckt
• Ergänzt durch höhere Importe und Gaskraftwerke z.B. ca. 4–5 Gaskombikraftwerken à400 MW, wo sinnvoll auch WKK, alsErsatz für die wegfallenden Kernkraft- Kapazitäten
• Insgesamt werden bis 2050 40 Mrd. CHFin neue Erzeugungsanlagen in der Schweizinvestiert

Netze
• Dringende Umsetzung des «StrategischenNetzes 2020» des Übertragungsnetzes in derSchweiz und Ausbau in den Nachbarländern
• Substanzielle Investitionen zur Integrationerneuerbarer Energien in Höhe von rund 9 Mrd.CHF bis 2050 über Bestands- und Erneuerungsinvestitionen hinaus

Investitionen und Gesamtkosten
• Investitionen bis 2050 ca. 135 Mrd. CHF inProduktion und Netze (exkl. Massnahmen fürEnergieeffizienz)
• Gesamtkosten steigen bis 2050 um ca. 45%gegenüber heute (exkl. Massnahmen fürEnergieeffizienz)
Sicherheit und Stabilität der Versorgung
• Bestehende Wasserkraftwerke, neue Gaskombikraftwerke, aber wo sinnvoll WKKund Importe als Basis
• Zunehmende unregelmässige Einspeisungenverändern Stromflüsse und Preise
• 2035 bezieht die Schweiz 26% ihres Strombedarfs aus dem Ausland, 2050 noch 15%

Politische Konsequenzen
• Szenario 2 bedingt Regulierung von Energieanwendung und -wirtschaft durch intensive staatlicheIntervention und marktbasierte Instrumente
• Instrumente auf der Nachfrageseite z.B. durch Einführung einer Lenkungsabgabe auf alle Energieträger, Einführung neuer und Verschärfung bestehender Verbrauchsvorschriften, Ausbau einmaligerInvestitionshilfen (z.B. Steuerabzüge)
• Anreize für Angebotsseite z.B. weitere Lockerung Schutzbestimmungen betreffend AusbauWind- und Wasserkraft (z.B. Restwasser, Sunk und Schwall), Erhöhung Budget KEV, Anreize füreine nachfrage-/marktorientierte und systemstützende Photovoltaik-Produktion
• Verstärkte Akzeptanz und Konsequenz im Netz- und Produktionsausbau notwendig

Szenario 3: «Fundamental»

Energiepolitischer Rahmen
Auch in diesem Szenario gelten grundsätzlich dieselben Annahmen wie in Szenario 1 und 2, die Ziele werden jedoch substanziell erhöht und die Umsetzung nochmals beschleunigt. Dadurch wird die Schweiz 2050 im Jahresmittel zu 100% mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt. Importiert wird ebenfalls nur Strom aus erneuerbaren Energien; das Szenario orientiert sich an der Vision der 1-Tonne-CO2-Gesellschaft bzw. der 2000-Watt-Gesellschaft. Dieses Szenario bedingt demnach eine fundamentale Änderung der Energiepolitik. Der Ausbau erneuerbarer Energien ist auch im angrenzenden Ausland höher als in den übrigen Szenarien.

Stromverbrauch
• Rückgang der Nachfrage um minus 8% bis 2050;zunächst bis 2025 um 7% steigend, anschliessend bis 2050 um 14% sinkend aufgrund einschneidender energiepolitischer Massnahmenund grundlegender Verbrauchsänderungen
• Rigorose Steigerung der Energie- und Stromeffizienz durch grundsätzliche Verhaltensänderungen auf Konsumentenseite bis hinzu gewissen Verzichten

Stromproduktion und -importe
• Ausbau der erneuerbaren Stromproduktionum 32 TWh bis 2050, dies entspricht dann:1250 Windkraftwerken, Wasserkraftanlagenvon 10 Mal der Grösse des Kraftwerks Rheinfelden und Photovoltaik-Flächen, die 11'500 Malder Anlage Stade de Suisse entsprechen
• Gemeinsam mit den bestehenden Anlagen(vor allem Wasserkraft) und erneuerbaren Importen wird damit die Nachfrage gedeckt;kein Zubau von Gaskombikraftwerken in derSchweiz, aber wo sinnvoll WKK
• Importe steigen von 2015 bis 2035 auf 32%an, gegen 2040/50 sinken die Nachfrage undfolglich auch der Importbedarf
• Insgesamt werden bis 2050 50 Mrd. CHF inneue Erzeugungsanlagen in der Schweizinvestiert

Netze
• Dringende Umsetzung des «StrategischenNetzes 2020» des Übertragungsnetzes in derSchweiz und Ausbau in den Nachbarländern
• Substanzielle Investitionen ins Verteilnetz fürIntegration erneuerbarer Energien von rund15 Mrd. CHF bis 2050 über Bestands- undErneuerungsinvestitionen hinaus

Investitionen und Gesamtkosten
• Investitionen bis 2050 ca. 150 Mrd. CHF inErzeugung und Netze (exkl. Massnahmenfür Energieeffizienz)
• Gesamtkosten steigen bis 2050 um ca. 75%gegenüber heute (exkl. Massnahmen fürEnergieeffizienz)

Sicherheit und Stabilität der Versorgung
• Bestehende Wasserkraft und hinzukommendeImporte als Basis; neue erneuerbare Energienübernehmen zunehmend die Stromversorgung.
• Zunehmende unregelmässige Einspeisungenverändern Stromflüsse und Preise
• Deutlich intensivere Bewirtschaftung derSchweizer Pumpspeicherkraftwerke
• Die Schweiz deckt 2035 über 30% ihres Strombedarfs im Ausland; anschliessend sinkt derImportanteil

Politische Konsequenzen
• Für Szenario 3 ist eine starke Regulierung von Energieanwendung und -wirtschaft durchzusätzliche Vorschriften, Gebote und Verbote nötig
• Nachfrageseitig z.B. hohe Lenkungsabgabe resp. ökologische Steuerreform, starke Effizienzvorgaben für alle Geräte, tiefgreifende Verbrauchsvorschriften wie Mobilitätseinschränkungenfür Fahrzeuge mit fossilen Treibstoffen
• Angebotsseitig z.B. Verfahrensvereinfachungen wie weitere Lockerung der Schutzbestimmungen für Wasser- und Windkraft, teilweise Aufgabe von BNL-Gebieten (Bundesinventar fürLandschaften); Anreiz- bzw. Förderbeiträge für Biomasse und Photovoltaik deutlich erhöht
• Fundamental verbesserte Akzeptanz und Konsequenz im Produktions- und Netzausbaunotwendig

Quelle: Verband Schweizer Elektrizitätsunternehmen (VSE), Juni 2012
Energie Kennzahlen 2009-2010 Download (PDF-Datei 88 KB)

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