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Masoala Regenwald im Jahr 2003 von A bis Z
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Masoala Regenwald im Zoo Zürich
Masoala Regenwald im Jahr 2003 von A bis Z

Madagaskar liegt im Indischen Ozean, auf der Höhe von Mosambik, durch den «Kanal von Mosambik» vom rund 400 km entfernten afrikanischen Festland getrennt.

Madagaskar ist mit einer Gesamtfläche von rund 590'000 km2 die viertgrösste Insel der Welt und vierzehn Mal grösser als die Schweiz. Die Länge von Nord nach Süd beträgt 1'580 km, die Breite 450 bis 480 km. Drei verschiedene Bergregionen prägen das Land. Der höchste Gipfel ist der Maromokotro (2'876 m) im nördlichen Tsaratanana-Massiv.

Madagaskar hatte 2002 eine Bevölkerung von 16,3 Mio. Einwohnern. 99% davon waren Madagassen, ein Mischvolk mit Einflüssen aus dem malaiisch-indonesischen, arabischen oder afrikanischen Raum. 1% waren Ausländer.

Die Amtssprachen Madagaskars sind Malagasy und Französisch. Vielerorts wird aber nur Malagasy gesprochen.

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A
ANGAP - Die Aufgabe der lokalen Naturschutzbehörde «Association Nationale pour la Gestion des Aires Protégées» besteht in erster Linie darin, Programme für den Naturschutz zu entwickeln und das Management von Nationalpärken und Reservaten zu gewährleisten.

Anreise - Madagaskar wird von Air France und Air Madagaskar angeflogen. Inlandflüge bietet Air Madagaskar an.

Antalaha - Der überschaubare Ort im Nordosten Madagaskars ist die Welthauptstadt der Vanille-Pflanze und Ausgangspunkt für ein mehrtägiges Trekking durch die Masoala Halbinsel. Hier befindet sich auch die zooeigene Pflanzschule, in der Gewächse für den Masoala Regenwald in Zürich gezogen werden.

Antananarivo - Die auf der Hochebene von Betsimitatatra gelegene Hauptstadt ist mit 1,7 Mio. Einwohnern die grösste und modernste Stadt Madagaskars.

Armut - Madagaskar gehört zu den zehn ärmsten Ländern der Welt. Das Einkommen eines Schweizers ist 180 Mal höher als das eines Madagassen. Für die Verzinsung der Staatsschulden muss Madagaskar sieben Mal mehr bezahlen, als es für die Schulbildung seiner Bevölkerung ausgeben kann.

Aye-Aye - Das Fingertier hat es in Madagaskar besonders schwer, denn es wird als Unglücksbringer verfolgt. Das nach seinem überlangen Mittelfinger benannte Tier klopft wie ein Specht die Baumrinden nach Hohlräumen ab und klaubt Insekten und Larven hervor.

B
Baum der Reisenden - Der «Ravenala-Baum» ist das Wahrzeichen Madagaskars und auch im Masoala Regenwald des Zoo Zürich zu sehen. Seinen charakteristischen Fächer hat die Air Madagaskar zu ihrem Logo gemacht.

Bevölkerung - Madagaskar hatte 2002 eine Bevölkerung von 16,3 Mio. Einwohnern. 99% davon waren Madagassen, ein Mischvolk mit Einflüssen aus dem malaiisch-indonesischen, arabischen oder afrikanischen Raum. 1% waren Ausländer.

Brandrodung ist die Hauptursache für den Verlust von Regenwald. Die Hintergründe vieler Busch- und Waldbrände sind politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Natur. So ist es in einigen Regionen des Landes tabu, den Boden mit einer Hacke zu verletzen.

C
Celsius - Damit die Pflanzen gedeihen, muss die Halle im Zoo Zürich Klimabedingungen aufweisen, wie sie auf der Halbinsel Masoala in Madagaskar vorherrschen. Dies sind Lufttemperaturen von 20 bis 30 Grad Celsius, Luftfeuchtigkeitswerte von über 80% und ein tropischer Regen mit einer Niederschlagsmenge von 6 mm pro Tag.

D
Dimensionen - Die Ökosystemhalle des Zoo Zürich ist das grösste Gebäude seiner Art in Europa. Auf 11'000 m2 Fläche wurde ein nahezu authentischer Ausschnitt madagassischen Regenwalds nachgebildet.

E
Endemie - Endemisch bedeutet, dass eine Pflanze oder ein Tier nur an einem ganz bestimmten Ort auf dieser Welt vorkommt. In Madagaskar sind 67% der Vögel, 84% der Säugetiere, 93% der Reptilien und 99% der Amphibien endemisch.

Entwicklungsprojekte - Armut ist eine langfristige Bedrohung für Masoala. Die Nationalparkverwaltung arbeitet mit der lokalen Bevölkerung zusammen, um die Schulbildung und die Gesundheitsdienste zu verbessern. Ausserdem müssen nachhaltige Nutzungsformen in der Landwirtschaft durchgesetzt werden, damit die Erosion vermindert und die Fruchtbarkeit des Bodens verbessert werden kann.

Epiphyten - Unzählige so genannte Aufsitzerpflanzen, darunter 4'000 Orchideen, wurden im Masoala Regenwald des Zoo Zürich seit November 2002 aufgebunden.

Events - Das Restaurant Masoala ist nicht nur das einzige madagassische Restaurant in Zürich, sondern auch das einzige mit Aussicht auf einen echten Regenwald.

F
Fady - Die von den Vorfahren übernommenen Sitten und Gebräuche haben in der madagassischen Gesellschaft einen hohen Stellenwert. Wichtig sind die Tabus, die so genannten Fady. Sie haben häufig einen positiven Einfluss auf die Natur. Tiere, seltene Pflanzen und Lebensräume werden so wirkungsvoll geschützt.

Fischfang - Die Bäche in Masoala werden wegen des geringen Ertrags nur wenig zum Fischen genutzt. Da auch grössere Wildtiere im Wald rar sind, hat die Meeresfischerei grosse Bedeutung erlangt. Gefischt wird einerseits aus Pirogen (Einbaumbooten), andererseits mit Fangnetzen direkt von der Küste aus.

G
Grösse - Madagaskar ist mit einer Gesamtfläche von rund 590'000 km2 die viertgrösste Insel der Welt und vierzehn Mal grösser als die Schweiz. Die Länge von Nord nach Süd beträgt 1'580 km, die Breite 450 bis 480 km. Drei verschiedene Bergregionen prägen das Land. Der höchste Gipfel ist der Maromokotro (2'876 m) im nördlichen Tsaratanana-Massiv.

H
Heilpflanzen - Den Madagassen sind viele Pflanzenarten mit medizinischer Wirkung bekannt. Darunter solche gegen Entzündungen, Blutzuckerkrankheiten, Malaria, Husten, Tripper, Impotenz und Syphilis.

Ivoloina - In diesem kleinen Zoo in der Nähe von Tamatave an der Ostküste Madagaskars finden Tiere, die bei illegalen Tiertransporten konfisziert wurden, ein neues Zuhause. Ivoloina angegliedert ist ein Auswilderungs-Projekt des Schwarzweissen Varis im Betampona-Reservat und eine Naturschutzschule. Der Zoo Zürich unterstützt beide Projekte der Madagascar Fauna Group.

K
Kannenpflanzen - Eine Besonderheit im madagassischen Regenwald ist die insektenfressende Kannenpflanze, deren becherförmige Blätter bis zu 10 cm lang werden können. Ein Deckel schützt die klebrige Flüssigkeit im Inneren, die mit ihrem süssen Geruch Insekten anlockt. Sobald ein Beutetier in den Becher gekrochen ist, bleibt es an der Flüssigkeit kleben und wird verdaut.

L
Lage - Madagaskar liegt im Indischen Ozean, auf der Höhe von Mosambik, durch den «Kanal von Mosambik» vom rund 400 km entfernten afrikanischen Festland getrennt.

Lemuren - Lemuren gehören zur Unterordnung der Halbaffen. Als hauptsächlich nachtaktive Tiere setzen sie bei der Nahrungssuche Augen und Ohren, aber auch den Geruchssinn ein. Höher entwickelte Affen haben Madagaskar nie erreicht. So konnten sich die Lemuren auf der Insel in einer grossen Artenvielfalt entwickeln. Gerade deshalb sind jedoch viele madagassische Lemurenarten bedroht, denn je spezieller die Lebensweise und der Speisezettel geworden sind, desto wichtiger wird die Erhaltung ihres oft begrenzten natürlichen Lebensraums.

M
Maniok - Die essbare Knolle ist vergleichbar mit der Kartoffel und nach Reis das zweitwichtigste Grundnahrungsmittel der Madagassen. Maniok gilt als Nahrungsmittel der armen Leute und wird in der Regel nur gegessen, wenn kein Reis vorhanden ist.

Masoala ist eine Halbinsel im Nordosten Madagaskars. Der Name bedeutet in der Landessprache «Auge des Waldes».

N
Nationalpark - Der im Nordosten Madagaskars gelegene Masoala Nationalpark wurde 1997 gegründet. Er ist ungefähr so gross wie die Kantone Zürich und Glarus zusammen und durchzogen von dicht bewaldeten Hügeln. Der Regenwald der Masoala-Halbinsel ist eines der drei artenreichsten Gebiete der Welt, aber auch eines, das stark bedroht ist.

Nützlinge - Mit Marienkäfern, Erzwespen und Raubmilben kann ein breites Spektrum an pflanzenfressenden Kleintieren, die zusammen mit Bäumen und Sträuchern in die Ökosystemhalle in Zürich eingebracht wurden, unter Kontrolle gehalten werden.

O
Ökosystem - Im Masoala Regenwald desZoo Zürich wird ein Ökosystem aufgebaut, welches sich weitgehend selbst reguliert. Wegen der Tiere, die sich frei in der Halle bewegen, können keine konventionellen Spritzmittel zum Pflanzenschutz eingesetzt werden.

Orchideen - Rund 4'000 Orchideen wurden im Masoala Regenwald des Zoo Zürich gepflanzt. Viele davon blühen regelmässig.

P
Primärwald - Als Primärwald wird von Menschen bisher unberührter Wald bezeichnet. 96% davon wurden in Madagaskar bereits zerstört. Der Masoala Nationalpark schützt das grösste zusammenhängende Regenwaldgebiet Madagaskars.

Q
Quarantäne - Sämtliche Pflanzen, die im Masoala Regenwald in Zürich gepflanzt wurden, mussten vier bis sechs Monate in Quarantäne.

R
Reis ist das Hauptnahrungsmittel der Madagassen. Eine erwachsene Person isst pro Jahr über 300 kg (800 g pro Tag) Reis. Reis prägt eine ganze Kultur. Madagaskars Nähe zu Asien könnte nicht offensichtlicher sein.

S
Schildkröten - Die Aldabra-Schildkröte lebt auf den Seychellen und gehört zu den grössten Landschildkröten der Erde. Männchen können ein Körpergewicht von rund 200 kg erreichen, die Weibchen wiegen weniger.

Sprache - Die Amtssprachen Madagaskars sind Malagasy und Französisch. Vielerorts wird aber nur Malagasy gesprochen.

T
Tierwelt - Die Fauna Madagaskars ist einzigartig. Im Masoala Regenwald in Zürich werden Lemuren, Schildkröten, Flughunde, Vögel, Chamäleons, Tanreks und Insekten zu sehen sein.

U
Umwelterziehung - Der Schutz von Masoala wird keinen Erfolg haben, wenn die lokale Bevölkerung den Park nicht unterstützt. Die Nationalparkverwaltung betreibt ein Bildungsprogramm für Schulen, Jugendgruppen, Vereine, Dorfgemeinschaften und einheimische Touristen, um das Verständnis für den Naturschutz zu fördern.

Vari - Die grossen Lemuren erreichen ein Gewicht von 3,5 kg und leben in Familien. Tonangebend sind die Weibchen; sie führen den Verband an und verteidigen die Territorien. Die trächtigen Weibchen bauen Nester und gebären dort ihre Jungen (meist 2). Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten, Samen, Blättern und Nektar. Der Rote Vari ist sehr stark vom Aussterben bedroht.

Vanille - Die Vanille-Pflanze ist eine Orchidee. Sie kommt ursprünglich aus dem Regenwald Mexikos und aus Zentralamerika, wird heute aber hauptsächlich in Madagaskar angepflanzt. Die in der Region von Masoala produzierte Bourbon-Vanille geniesst Weltruf.

W
WCS - Die Wildlife Conservation Society setzt in Madagaskar die Naturschutz-und Förderungs-Projekte für den Zoo Zürich um. Der Hauptsitz der internationalen Organisation ist in New York, USA.
Wirtschaft - Im Gegensatz zur allgegenwärtigen Armut steht das wirtschaftliche Potenzial des Landes. Reichlich vorhanden sind Bodenschätze und Edelhölzer. Weitere Möglichkeiten liegen im Fischfang, in der Viehwirtschaft und im Anbau von Vanille. Grosse Ausbaufähigkeit hat auch der Tourismus.

Y
Ylang-Ylang ist ein wertvoller pflanzlicher Duftstoff, der unter anderem in Parfums verwendet wird.

Z
Zebu - Das madagassische Rind ist ein Statussymbol und ein Zeichen für Reichtum.
Zoo Zürich - Das Masoala-Projekt ist ein Meilenstein in der Entwicklung des Zoo Zürich zum Naturschutzzentrum.

Quelle: Text Zoo Zürich 2003, Marianne Egli, Union 3 Communications, PR- Beauftragte Zoo Zürich
Trampeltiere in der Mongolischen Steppe im Zürcher Zoo
Madagaskar Informationen über das Land
Klima der tropischen Zone
Tropische Zone - Tropischer Regenwald

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