Arktis
vorangehende Seite
end
Polgebiete Arktis Biodiversität
Eisbären in der Arktis Klimawandel bedroht Lebensraum der Eisbären 2016
Tiere in der Arktis Eisbären in Grönland
Polgebiete Arktis und Antarktis Informationen
Arktis und Antarktis
Weitere Informationen
Naturwissenschaften - Technik Erdkunde Klima
Eisbären in der Arktis
Klimawandel bedroht den Lebensraum der Eisbären

Immer kleinere Meereisflächen und kürzere Eissaisons im Arktischen Ozean

Eisbären sind wie andere Lebewesen in der Arktis von kürzeren Jahreszeiten mit Packeis und der Verkleinerung der Meereisflächen betroffen. Eisbären benutzen das Meereis für lebenswichtige Aktivitäten wie das Jagen nach Nahrung, das Wandern zwischen den verschiedenen Jagdgründen und auch für die Fortpflanzung sowie die Aufzucht der Jungen.

Wissenschaftler der Universität Washington (U.S.A.) haben in der Studie «Sea-ice indicators of polar bear habitat» nachgewiesen, dass in allen 19 Lebensräumen der Eisbären ein immer früheres Einsetzen der Eisschmelze beobachtet werden kann. Gleichzeitig haben die Wissenschaftler nach Analysen von zahlreichen Satellitenbildern der NASA festgestellt, dass sich auch der Zeitpunkt für den Beginn der Neubildung von Meereis immer weiter gegen das Jahresende hin verschiebt.

Eisbärpopulation Arktischer Sommer
grössere Karte
Unterpopulationen der Eisbären
grössere Karte
Dauer der Schmelzperiode von Meereis

Eisbären verbringen den Winter und den Frühling auf den gefrorenen Meereisflächen, von wo aus sie nach Robben jagen. Die Robben liefern den Eisbären die notwendigen Fette und Nährstoffe, mit denen sie in der harten arktischen Umwelt überleben können.

Eisbären können ihre Beute nicht beim Schwimmen fangen. Sie warten an den Eislöchern oder Eisrändern ab, bis die Robben zum Luftholen auftauchen. Eisbären durchbrechen auch Eisschichten, um die Jagdbeute in Eishöhlen zu erlegen.

Das Team der Wissenschaflter unter der Leitung des Hauptautors der Studie Harry L. Stern (Polar Science Center, Applied Physics Laboratory, University of Washington) und der Ko-Autorin Kristin L. Laidre (Polar Science Center, Applied Physics Laboratory, University of Washington & Greenland Institute of Natural Resources) haben Datenmaterial über einen Zeitraum von 35 Jahren gesichtet. Sie haben dabei festgestellt, dass sich von 1979 bis 2014 die Anzahl Tage mit gefrorener Meeresoberfläche im Gebiet der 19 Eisbärungterpopulationen mit einer Rate zwischen 7 und 19 Tagen pro Jahrzehnt vermindert hat. Die Meereiskonzentration hat im arktischen Sommer in allen Regionen mit Bären zwischen zwischen 1% und 9% pro Jahrzehnt abgenommen.

Im arktischen Sommer leben die Eisbären auf dem Festland und hungern. Es gibt für sie in dieser Zeit keine Möglichkeit, an Jagdbeute zu gelangen.

Alle Eisbären im arktischen Raum spüren die Verkürzung der Jahreszeit mit den gefrorenen Meeeisflächen

Die Übergangszeit mit den tragfähigen Meereisschichten im Frühling und im Herbst sind für die Eisbären sehr wichtig. In diesen Jahreszeiten sind die Meereisflächen ideal für die Jagd nach Robben, um die Fettreserven wieder aufzubauen. In diesen Jahreszeiten begeben sich die Eisbären auch auf Partnersuche. Die weiblichen Tiere verlassen mit den Jungtieren ihre Höhlen und machen sich auf die Suche nach Nahrung.

Im Verlaufe der analysierten 35 Jahre wurde der arktische Sommer immer länger. 2014 verfügten die Eisbären über etwa 7 Wochen weniger Zeit mit günstigen Lebensbedingungen als vor 35 Jahren. Der Frühlingseisaufbruch setzte in den vergangenen 4 Dekaden im Durchschnitt 3 bis 9 Tage pro Jahrzehnt früher ein. Das Zufrieren der Meerflächen erfolgte im gleichen Zeitraum durchschnittlich 3 bis 9 Tage später.

Die Wissenschaftler erwarten, dass sich der Zeitraum mit günstigeren Jagdbedingungen für die Eisbären bis 2050 um weitere 6 bis 7 Wochen verkürzen wird. In der Datenanalyse war keine Trendwende erkennbar. Die Kurve mit den eisfreien Tagen stieg bisher linear an.

Die Studie wurde am 14. September 2016 im öffentlich zugänglichen Onlinejournal «The Cryosphere» der European Geosciences Union (EGU) publiziert. Die Studie wurde von der NASA und vom Greenland Institute of Natural Resources finanziert.

Originalarbeit

Stern, H. L. and Laidre, K. L.: Sea-ice indicators of polar bear habitat, The Cryosphere, doi:10.5194/tc-10-2027-2016, 2016

Über die EGU

Die European Geosciences Union (EGU) ist eine Nonprofitorganisation, welche zum Wohle der Menschheit Forschungsarbeiten über die Erde und den Weltraumunterstützt. Die EGU wurde im Jahr 2002 gegründet. Die jährlich stattfindende Generalversammlung ist der weltweit grösste Anlass, welcher sich geowissenschaftlichen Themen widmet. An der Generalversammlung treffen sich jeweils gegen 11'000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt zu einem Erfahrungsaustausch. Die EGU organisiert jährlich zahlreiche Konferenzen, an welchen ein weites Spektrum an geowissenschaftlichen Themen ausden Forschungsbereichen Vulkanologie, Energie, Planetenerkundung, Klimawandel, innerer Aufbau der Erde , Erdatmosphäre usw. beleuchtet werden. Die EGU betreut 17 verschiedene wissenschaftliche Zeitschriften.

Quelle: European Geosciences Union (EGU), September 2016
Text: RAOnline
Studie
Externe Links
The Cryosphere
Sea-ice indicators of polar bear habitat
Arktischer Ozean und Südpolarmeer
Meereisflächen in der Arktis und der Antarktis
Geowissenschaften - Erdwissenschaften
Alfred Wegener - Der Kopernikus der Geowissenschaften
Erderkundung - Erdbeobachtung
Geologie, Geomorphologie, Hydrologie Klima-, Klimawandel
Gletscher und Eis Vulkanismus
Erdbeben - Tektonik Polgebiete Arktis und Antarktis
Klima Klimawandel
Energie Weltraum

nach oben

Weitere Informationen
Berichte über den Klimawandel - Globale Berichte
IPCC 5. Bericht über den globalen Klimawandel 2014
IPCC 4. Bericht über den globalen Klimawandel 2007
Klimawandel: Grafiken Diagramme
RAOnline: Weitere Informationen über Länder
Bilder
Videos Länder-Informationen Karten Klima
Links
Externe Links
Arctic Circle
Arctic Portal Arctic Maps
Arctic Portal
ARCTIC BIODIVERSITY
Conservation of Arctic Flora and Fauna CAFF
ARCTIC BIODIVERSITY Trends
Arctic Data World Conservation Union (IUCN)
NOAA Climate Watch
European Geosciences Union (EGU) The Cryosphere, journal of the EGU
Arctic Portal: Arctic Maps
top
vorangehende Seite