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Schulen in Nepal
Die Schulen in Nepal nach den Erdbeben im Jahr 2015

In Nepal besteht für die Kinder im Primarschulalter Schulpflicht. Pflicht ist es auch, dass die Schulkinder Uniformen tragen. In den abgelegenen Tälern können die Eltern diesen Pflichten oft nur sehr schwer nachkommen. Sie können den grossen Wert einer Schulbildung durchaus erkennen. Die meisten von ihnen können weder lesen noch schreiben. Die Kinder sind in der traditionell geprägten Agrargesellschaft in den Bergregionen unersetzbare Arbeitskräfte. Die Kinder sind in der Regel für die Betreuung des Kleinviehs zuständig. Die Eltern haben Mühe, die Kosten für die Schuluniformen und das Schulmaterial ihrer Kinder zu bezahlen. Die Schulbildung ist für die Kinder nicht unentgeltlich. Der Staat kommt meistens für die Löhne der Lehrpersonen auf. Oft muss die Dorfgemeinschaft die Lehrern mit zusätzliche Leistungen versorgen, denn die Arbeit als Lehrer in den abgelegenen Schulen ist nicht so beliebt. Die Dorfgemeinschaft sorgt auch mit Eigenleistungen für den Bau und den Unterhalt der Schulen. Für das Reinigen der Schulgebäude und des Schulmaterials sind die Kinder selbst verantwortlich. Einige Kinder nehmen für den Schulbesuch einen sehr langen Weg unter die Füsse. Die Eltern sorgen daher häufig abwechslungsweise für die tägliche Verpflegung der Schulkinder auf dem Schulareal.

Die Folgen des Erdbebens erfüllen die Eltern mit Sorgen. Die Naturkatastrophe hat den Kindern nicht nur ihr Zuhause sondern auch den Ort für die sozialen Kontakte und das Lernen geraubt. Die Kinder haben daher viel freie Zeit und müssen zuerst lernen damit umzugehen. Die Eltern versuchen, so gut es eben geht, ihre Kinder zu beruhigen und zu lenken. Die Kinder vermissen ihre Schule sehr.

Viele Lehrpersonen haben nach dem Erdbeben ihre Arbeitsstellen verlassen, um nach ihren Angehörigen zu suchen. Ob diese Lehrer bis am 31. Mai 2015, wenn die Schulen in Nepal wiedereröffnet werden sollten, in ihren Dörfern erscheinen werden, ist ungewiss. Der Wiederaufbau der Schulen wird lange dauern.

Die meisten Eltern, welche die Wiederaufbauarbeit verrichteten sollten, sind Bauern. Sie müssen vor dem Einsetzen des Monsuns im Juni ihre Felder für die Aussaat vorbereiten.

Die künftige Ernte ist für Leute sehr wichtig, weil sie ihre einzige Lebensmittelversorgung darstellt. Ohne eine gute Ernte wartet der Hunger auf die Menschen.

Die Dorfbewohner können nach den Erdbeben nicht alles gleichzeitig in Angriff nehmen. Der Neubau der Schule muss daher oft noch etwas warten. Es wäre zwar möglich, den Schulunterricht wie in früheren Zeitenunter freiem Himmel oder unter Bäumen abzuhalten. Aber ohne Lehrpersonen und Schulmaterial ergibt das wenig Sinn. Die Eltern müssten für den Kauf des Schulmaterials oft mehrere Stunden bis zum nächsten Markt marschieren. Dazu fehlt den meisten von ihnen gegenwärtig wegen der Feldarbeit die Zeit und die Kraft. Ausserdem wurden viele Märkte ebenfalls zerstört und zudem liegt das Familiengeld oft noch unter den Schutthaufen versteckt.

Programme für erdbebensicherere Schulbauten

Die Dorfbewohner werden ihre Schule wieder in der gewohnten Bauweise aufbauen. Die Programme für erdbebensichere Schulbauten haben die ländlichen Gebiete noch nicht erreicht. Möglicherweise werden die Hilfsprogramme dort nie zur Anwendung kommen.

Das Erziehungsministerium hat mit Unterstützung der Asiatischen Entwicklungsbank ADB mit 160 öffentlichen Schulen im Kathmandutal ein Programm zur Verbesserung der Erdbebensicherheit von Schulgebäuden und deren Benutzer durchgeführt. Die Regierung von Australien unterstützte das Schulsicherheitprogramm mit technischen und finanziellen Beiträgen. In den ausgewählten Schulen wurde die Gebäudestatik mit neuen Stützmauern und - pfeilern wesentlich verbessert. Tragende Pfeiler wurden mit einem zusätzlichen Betonmantel eingefasst oder mit Stahlrahmen verstärkt.

Die Schulbehörden, die Schulleitung und die Schülerinnen und Schüler wurden darüber informiert, wie sie sich im Falle eines Erdbebens richtig zu verhalten hätten.

Die Schulleitungen haben für jede Schule je einen Evakuierungsplan erarbeitet. Die Evakuierungspläne wurde regelmässig mit allen Benutzern der Schulgebäude während den jährlichen Notfallübungen getestet und anschliessend verbessert. Baufachleute wie Architekten, Bauingenieure, Maurer usw. wurden instruiert, wie sie Sicherheitsüberprüfungen an Gebäuden sachgerecht vornehmen und wie sie Neubauten erdbebensicherer bauen können.

Überprüfungen nach dem Gorkha-Erdbeben vom 25. April 2015 haben ergeben, dass alle sanierten Gebäude dem Hauptbeben und den nachfolgenden 100 Nachbeben widerstanden haben. Es wurden keine wesentlichen Schäden an der tragenden Baustruktur festgestellt. Hunderte von Menschen haben nach den Erdbeben in den verstärkten Schulbauten Schutz gesucht.

Das Schulsicherheitprogramm soll in einer weiteren Phase im Rahmen des landesweiten «Schulsektor-Programms» auf weitere 100 Schulen ausgeweitet werden. Der Programmablauf stützt sich dabei auf einen Masterplan. Das von UNICEF und der ADB getragene «Schulsektor-Programm» will die Bildungsqualität an den Schulen in Nepal verbessern sowie die Chancengleichen für Mädchen und benachteiligte Bevölkerungsgruppen erhöhen

Quellen: UNICEF, ADB
Text: RAOnline

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Kinder vom Dorf Kavre im Dolakha Distrikt
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Education in Nepal Dalit People - the lowest caste in the Hindu caste hierarchy
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