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Grosse Not im Sindhupalchok Distrikt |
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Bericht aus der Region von Chautara
In Nepal schreibt man das Jahr 2072 nach dem Nepali-Kalender. Das schwere Erdbeben vom 25. April 2015 wird deshalb in Nepal «Erdbeben 72» genannt. Das «Erdbeben 72» und die nachfolgenden folgenschweren Nachbeben haben den Sindhupalchok Distrikt nordöstlich von Kathmandu besonders schwer getroffen.
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Die Distrikthauptstadt Chautara erreicht man von Kathmandu aus über den nach Osten verlaufenden «Arniko Highway». Bei Dolalghat überquert man dabei den Fluss Indrawati. Kurz nach Dolalghat verlässt die Strasse nach Chautara den «Arniko Highway» und windet sich zur 1'600 m ü.M. gelegenen Chautara hoch.
In der Region von Dolalghat sind die Folgen des Erdbebens noch weniger auffallend. Es gibt allerdings einige Häuser, welche eingestürzt sind. Die Bewohner dieser Häuser leben gleich daneben unter Abdeckplanen. Viele andere Häuser in dieser Gegend scheinen unversehrt. An ihren Wänden kann man keine Risse erkennen.
Ein paar Kilometer weiter nordwärts, als die Strasse immer enger wird, werden immer mehr Zerstörungen sichtbar. Die atemberaubend schöne Landschaft wechselt zu einem Bild mit überwältigenden Zerstörungen. Auf der Ostseite der Strasse befindet sich das vollkommen zerstörte Dorf Sangachok. Wer das Dorf betritt, riecht förmlich den Geruch des Todes. Die gesamte Dorfbevölkerung hat sich versammelt, um die Sucharbeiten eines chinesischen Rettungsteams zu beobachten. |
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Die Retter graben sich durch die Trümmer und suchen nach einer erwachsenen Person und einem Kleinkind. Die Dorfbewohner sind überzeugt, dass die beiden Menschen nicht mehr leben. Einheimische berichten, dass die Erdbeben mehr als 100 Bewohnern das Leben geraubt haben. Trinkwasser gibt es hier nicht mehr. Ursprünglich standen in dieser Gegend 2'100 Häuser. Etwas über 200 Häuser haben die Beben einigermassen intakt überstanden.
In Chautara sind die Strassen mit Trümmern übersät. Das Distriktkrankenhaus steht noch. Das Spital kann nicht mehr benützt werden. Es ist stellenweise einsturzgefährdet. Die meisten Menschen leben im Freien, ohne Schutzwänden oder einer Abdeckung über dem Kopf. Elektrischer Strom steht nicht mehr zur Verfügung. Der Treibstoff ist ausgegangen. Die Menschen haben die Hoffnung aufgegeben, dass irgendeinmal ein Helikopter über ihren Köpfen erscheinen wird.
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Eine Woche später hat sich die Situation in Chautara ein wenig verändert. Das «Internationale Rote Kreuz» hat ein Feldspital errichtet. Es verfügt über eine Krankenstation, einen Röntgenapparat, einen Operationsraum und eine Apotheke, welche unentgeltlich Medikamente abgibt.
Viele Menschen leben noch mit unversorgten Verletzungen wie Knochenbrüchen an Armen, Händen, Beinen und im Becken. |
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Die meisten Menschen in Chautara leben auch eine Woche nach dem Hauptbeben immer noch im Freien. Einige Leute benutzen jetzt Abdeckplanen, aber längst nicht alle. Einige Lebensmittellieferungen haben den Ort erreicht.
Es gibt längst nicht genug Nahrung für alle Bedürftigen.
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Wenige Kilometer westlich von Chautara liegt das Dorf Pipaldanda. Zum Dorf gelangt man mit einem geländegängigen Fahrzeug oder einem Motorrad. Das Dorf ist vollständig zerstört. Die Rettungsteams haben Pipaldanda noch nicht erreicht.
Die Einwohner graben weiter nach Toten, welche immer wieder gefunden werden. Die Toten werden sogleich bestattet. |
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Im Dorf Kubende in der Nähe von Chautara leben rund 50 Menschen auf dem Schulhof. Sie verfügen weder über ein Zelt noch eine Taschenlampe. Eine japanische Hilfsorganisation verteilt Lebensmittelportionen auf dem Schulhof.
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Quelle: International Federation of Red Cross And Red Crescent Societies, Bericht von Minna Passi, Finnisches Rotes Kreuz, 15. Mai 2015 |
Text: RAOnline |
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