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Gletscherspalten
Am Rand des Gletschers und auf seiner Oberfläche lauern einige nicht zu unterschätzende Gefahren:
Gletscherspalten sind heimtückische Gebilde. Sie verengen sich oft keilförmig in richtig Gletschergrund. Durch die ständige Bewegung des Gletscher verändert sich auch die Gestalt der Spalten. Die Spaltenwände und -Kanten werden brüchig. Spaltenränder können abbrechen.
Viele Gletscherspalten sind schneebedeckt. Bei Belastung kann die Schneedecke zusammenbrechen. In wärmeren Jahreszeiten sind viele Spalten schneefrei und mehr oder weniger gut sichtbar. Das Gefahrenpotential steigt bei steigenden Temperaturen.

Vorsicht vor Spaltenstürzen auf Gletschern

Das Risiko eines Spaltensturzes auf Gletschern ist immer gegeben. Im Sommer, wenn die Gletscher aper und die Spalten offen die Begehung der Gletscher je nach Situation der Schneelage wesentlich anspruchsvoller sein: Wenig Schnee und insbesondere durch Wind verfrachteter Schnee, überdecken die Gletscherspalten oft ungenügend und das führt zu einer trügerischen Sicherheit, weil die Spalten nicht oder schlecht erkennbar sind. Besonders Anfang Winter oder wenn dieser schneearm ist, sind diese heiklen Verhältnisse meist vorzufinden. Die Begehung von Gletschern in solchen Situationen erfordert Erfahrung, eine gute Tourenplanung und das nötige know-how von Rettungstechniken.

Klimawandel erhöht Gefahr zusätzlich

Die Entwicklung der letzten Jahre erhöht die Gefahr zusätzlich: Durch das Abschmelzen der Gletscher, kommen Spalten zum Vorschein, die früher vom Altschnee überdeckt waren. So werden ganze Gebiete zu Spaltenzonen, in denen es früher kaum Spalten gab.

Verhaltenstipps und Empfehlungen vor der Tour:

Infos über Verhältnisse und Zustände der Gletscher einholen, bei lokalen Bergführern, Hüttenteams, usw.
Gute Routenplanung: Wo sind die Spaltenzonen? Routenkenntnis ist von Vorteil.
Eigenes Know-how und Erfahrung über Spaltenrettung ins Gedächtnis rufen und allenfalls auffrischen.
Gletschertour nie als Alleingänger planen.

Während der Tour:

In Spaltenzonen mit geringer Schneedecke empfiehlt es sich anzuseilen - insbesondere für wenig Erfahrene. Im Zweifelsfall auch in der Abfahrt anseilen.
Den Klettergurt mit Karabiner und Schlingenmaterial während der ganzen Tour auf dem Gletscher angezogen.
Wenn die Abfahrt unangeseilt geschieht, Gruppenmitglieder gestaffelt abfahren lassen. .
Für Pausen wenn möglich sichere, spaltenfreie Inseln wählen.
Gruppenmitglieder bei Pausen versetzen und grossflächig verteilen.
Gegenseitiges Beobachten der Gruppenmitglieder. So wird rasch erkannt, wenn jemand fehlt.
Spaltenzonen grosszügig umgehen (Spaltenzonen sind auf den Skitourenkarten eingezeichnet und können in die Planung einbezogen werden).
Tageszeitliche Erwärmung beachten: Situation wird heikler im Tagesverlauf, wenn der Schnee weich wird.
Quelle: Text Schweizer Alpen-Club SAC , Vorsicht vor Spaltenstürzen auf Gletschern, 20. April 2022
Fund auf dem Theodulgletscher (Wallis) 2023
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