Bildungsforschung Schweiz
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Kanton
Zürich: Zürcher Lernstandserhebungen Primarschule
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Bildung Schweiz |
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Kanton Zürich - Lernstandserhebung in den Primarschulen
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Kanton
Zürich |
Lernstandserhebung
in der Primarschule zu Beginn der ersten Klasse |
Was
wissen und können Kinder zu Beginn der ersten Klasse? Dieser Frage
ging die Studie «Für die Schule bereit?» im Auftrag der
Bildungsdirektion nach. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass bereits
bei Schuleintritt grosse Unterschiede in den Bereichen Lesen, Mathematik
und Wortschatz vorhanden sind.
Während
die einen komplizierte Wörter und ganze Sätze lesen - und damit
den Lernstoff der ersten Klasse bereits bewältigt haben - kennen andere
erst wenige oder noch gar keine Buchstaben. Der Lernstand ist von Anfang
an ungleich. |
Im
Spätsommer 2003, fünf Wochen nach dem ersten Schultag, liess
die Bildungsdirektion bei mehr als 2000 Kindern erheben, was deren Kompetenzen
sind. Es interessierte, was Kinder zu Schulbeginn in Mathematik und Lesen
bereits können, wie ihr Wortschatz ist, wie sie sich verhalten, aber
auch, ob sie sich in der Schule wohl fühlen. Geprüft wurden damit
Kompetenzen, die sich Kinder vor Schuleintritt angeeignet haben.
Die
Studie wurde von der Universität Zürich, vom Institut für
Bildungs- und Forschungsfragen (IBF) in Aarau und von der Pädagogischen
Hochschule des Kantons Zürich durchgeführt. |
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Lesen |
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Fünf
Prozent der Kinder kennt noch keine Buchstaben, ein Drittel kann einige
Gross- und Kleinbuchstaben benennen. Ein weiteres knappes Drittel kennt
diverse Buchstaben und kann zwei Buchstaben lesend miteinander verbinden.
Knapp ein Drittel der Kinder liest bereits mindestens kurze Sätze.
Diese Kinder erfüllen damit im Lesen die Lernziele der ersten Klasse.
Wortschatz |
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Beim
Wortschatz lassen sich leistungsmässig etwa drei gleich grosse Gruppen
unterscheiden. Ein Drittel der Kinder kann nur Abbildungen von Gegenständen
aus dem engsten Erlebensbereich benennen und verfügt damit über
einen schwach bis sehr schwach entwickelten Wortschatz. Das mittlere Drittel
kann viele Gegenstände richtig bezeichnen und Aktivitäten gut
beschreiben. Das letzte Drittel kann sowohl Gegenstände als auch Aktivitäten
genau benennen und verfügt damit über einen sehr gut entwickelten
Wortschatz.
Mathematik |
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Einem
Prozent der Kinder sind keinerlei Zahlen bekannt. Ein Viertel der Kinder
kennt die Zahlen bis zehn. Die Hälfte der Kinder kennt Zahlen bis
20 und löst einfache Additionen im Zahlenbereich bis 10. Insgesamt
erfüllen damit etwa drei Viertel der Kinder die Lernziele der ersten
Klasse schon beim Schuleintritt. Ein weiteres knappes Viertel kennt die
Zahlen bis 100 und kann einfache Additionen in diesem Zahlenraum lösen.
Dies gehört bereits zum Lernstoff der zweiten Klasse.
Gehen
Kinder gern zu Schule? |
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Rund
drei Viertel der Kinder gehen gerne zur Schule, fühlen sich kompetent
und in die Klasse integriert. Nicht übersehen werden darf, dass es
eine kleine Gruppe von Kindern gibt, die nicht gerne zur Schule geht und
sich nicht genügend kompetent und integriert fühlt. Ob sich bei
diesen Kindern die Gefühle verstärken und sie unter Umständen
auch die schulischen Leistungen negativ beeinflussen, wird beim nächsten
Erhebungszeitpunkt überprüft.
Längsschnittstudie |
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Die
Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler soll die nächsten
Jahre weiter verfolgt werden. Die 2000 Schülerinnen und Schüler,
die jetzt zu Beginn der ersten Klasse erfasst wurden, werden am Ende der
dritten, sechsten und neunten Klasse erneut getestet.
Der
Lernstand ist von Anfang an ungleich |
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Die
Ergebnisse der Studie zeigen, dass bei Schuleintritt grosse Unterschiede
in verschiedenen Lernbereichen vorhanden sind: Ein beträchtlicher
Teil der Kinder verfügt im Lesen und in Mathematik über Kenntnisse,
die erst in der zweiten Klasse erwartet werden. Deutlich wird auch, dass
Kinder aus benachteiligten Elternhäusern oder mit Migrationshintergrund
einen tieferen Kenntnisstand als Kinder gut gestellter und einheimischer
Familien haben. Insbesondere im Wortschatz ist dies der Fall.
Die
Ergebnisse der Studie sind bedeutsam für die Arbeiten zur Umsetzung
des Volksschulgesetzes, insbesondere der Neuregelung der Kindergartenstufe
sowie für die Versuche mit der Grundstufe. Eine höhere Bedeutung
muss künftig der Entwicklung des Wortschatzes bei Kindern aus benachteiligten
Elternhäusern oder mit Migrationshintergrund zugemessen werden.
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Quelle: Text
Bildungsdirektion des Kantons Zürich, Oktober 2005 |
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Externe
Links |
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