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Verwandte
Themen |
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Männer
im Lehrberuf |
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Mehr
Männer in den Lehrberuf! |
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Seit
einigen Jahren ist zu beobachten, dass junge Männer kaum mehr in den
Lehrberuf - und vor allem nicht mehr in die Primarstufe - einsteigen. Der
Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) fordert Gegensteuer.
Die Kampagne "Männer an die Unterstufe!"
des Netzwerks Schulische Bubenarbeit (NWSB) ist geeignet, falsche Clichées
über die Arbeit mit ganz jungen Schülerinnen und Schülern
auszuräumen.
Es
braucht jedoch weitere Massnahmen, um den Beruf auch für Männer
wieder attraktiv zu machen. |
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Ein
realistisches Berufsbild |
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Die
Vorstellung von der herzigen Arbeit mit herzigen Kindern entspricht schon
lange nicht mehr den realen Ansprüchen an die unteren Schulstufen.
Diese entscheidenden Phasen in der Grundbildung der Kinder erfordern vielmehr
sehr intelligente Lehrerinnen und Lehrer. |
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Individuelle
Lernschwierigkeiten müssen erforscht, verstanden und mit kreativen,
vielfältigen Methoden behoben werden. Gleichzeitig wird heute ein
hohes Mass an Führungsstärke und Verhandlungsgeschick erwartet.
Die Zusammenarbeit in der Klasse, mit Eltern, mit anderen Lehrpersonen
und Spezialkräften sowie mit der Schulleitung ist anspruchsvoller
geworden. Der LCH fordert daher konsequenterweise eine Maturität als
Zugangsvoraussetzung zur Lehrerausbildung auch für den Kindergarten
und die Unterstufe der Primarschule.
Wirksamkeitserleben und Laufbahnperspektiven
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Wenn
der Beruf gleichermassen attraktiv für Männer und Frauen sein
soll, müssen die Arbeitsbedingungen so ausgestaltet werden, dass man
diese Aufgabe auch mit einem Vollpensum wirksam erfüllen und dabei
gesund bleiben kann. Dazu gehört vor allem eine Senkung der Pflichtlektionenzahl
zu Gunsten seriöserer Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und verbindlicherer
Zusammenarbeit an der Schule. |
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Dazu
gehören zudem klarere Aufträge und bessere Werkzeuge beispielsweise
für die Diagnose und individuelle Förderung. Und schliesslich
braucht es dringlich Konzepte der Laufbahngestaltung im Beruf, Entwicklungsperspektiven
bezüglich fachlicher Erweiterungen und Spezialisierungen, Stufen-
und Funktionswechsel sowie eine der anspruchsvollen Aufgabe angemessene
Besoldung.
Quelle:
Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH), März 2007 |
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Kommentar
Realität
und Wirklichkeit im Lehr(er)beruf - Eine subjektive Wertung |
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In
der Schullandschaft ist schon seit Jahren eine Entwicklung im Gange, welche
selbst Eltern, welche gegenwärtig Kinder im schulfähigen Alter
besitzen, oft nicht wahrnehmen oder erkennen können. Viele nehmen
erstaunt zur Kenntniss, dass diese Berufsgruppe ...
...
keine Arbeitplatzsicherheit mehr geniesst.
...
der Lohn vielfach nur für ein Jahr garantiert ist und im nächsten
Jahr (wegen änerungen der Lektionszahl) schon wieder ändern kann.
...
Lohnerhöhungen seit mehr als 10 Jahren im Landesvergleich immer unterdurchschnittlich
ausfgefallen sind.
...
eine Kündigungsfrist von drei Monaten gilt.
...
eigentlich für die Anstellungsbedingungen das Obligationenrecht gelten
würde (dass dieses aus vielfach nicht zur Anwendung gebracht werden
kann).
...
eine Jahresarbeitszeit gilt.
...
der Anstellungsvertrag und die Jahresarbeitszeit so "gummig" abgefasst
ist, dass
auch
mehrere hundert überstunden nicht abgegolten werden können.
...
die Jahresarbeitszeit inhaltlich definiert ist, dass der(die)jenige, welche
überstunden leistet, immer etwas falsch gemacht hat.
...
die Hierarchie im Schulbetrieb nur ganz unten bei den Lehrpersonen flach
ist.
...
die Schuleitungen die Lehrpersonen trotz gutem Willen gar nicht für
ihr Kerngeschäft entlasten kann, weil der bürokratischen Aufwand
für alle Beteiligten und die Anspruchshaltung der Gesellschaft stetig
zunimmt.
...
das Kerngeschäft fortwährend weitreichender definiert wird.
...
usw., usw.
Das
Märchen von den "Ferientechnikern" glaubt heute kaum noch jemand.
Trotzdem ist dieses Lehrerimage aus einer Zeit, als es fast nur männliche
Lehrpersonen gab, fest in der Volksseele verankert. Mittlerweile sind die
Männer im Schweizer Bildungssystem zahlenmässig in der Minderheit.
Politiker, Politikerinnen und die Bildungsverwalter/innen geben immer wieder
vor, dass sie dieses falsche Image mit geeigneten Massnahmen beseitigen
wollen. Einiges (beispielsweise die Schulsozialarbeit oder die Einführung
der Schulleitung) wurde bereits unternommen, die Arbeitsbedingungen der
Lehrpersonen im veränderten Berufsumfeld zu verbessern. Viele Massnahmen
(beispielsweise der zeitraubende administrative Aufwand, welcher die Reformen
begleitet) wurden allerdings umgesetzt, welche die Bedingungen eindeutig
verschlechtert haben.
Die
männlichen Jugendlichen haben die Vor- und Nachteile des Berufsfeldes
"Schule" gegeneinander abgewogen. Ihr Verdikt ist mehrheitlich klar und
kommt einer Volksabstimmung gleich: "Ohne uns!"
Kommentar:
RAOnline, März 2007 |
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RAOnline Download |
Quelle:
RAOnline
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Berufsprofil
Lehrberufe |
Realität
und Wirklichkeit im Lehr(er)beruf
eine
subjektive Wertung |
32
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Weitere Informationen |
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Lehrpersonen
und Berufsumfeld Schule |
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Externe
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