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LCH Mehr Männer in den Lehrberuf
Lehrpersonen: Berufsattraktivität LCH 2002 (PDF)
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Männer im Lehrberuf
Mehr Männer in den Lehrberuf!

Seit einigen Jahren ist zu beobachten, dass junge Männer kaum mehr in den Lehrberuf - und vor allem nicht mehr in die Primarstufe - einsteigen. Der Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) fordert Gegensteuer.

Die Kampagne "Männer an die Unterstufe!" des Netzwerks Schulische Bubenarbeit (NWSB) ist geeignet, falsche Clichées über die Arbeit mit ganz jungen Schülerinnen und Schülern auszuräumen. Es braucht jedoch weitere Massnahmen, um den Beruf auch für Männer wieder attraktiv zu machen.
Ein realistisches Berufsbild
Die Vorstellung von der herzigen Arbeit mit herzigen Kindern entspricht schon lange nicht mehr den realen Ansprüchen an die unteren Schulstufen.

Diese entscheidenden Phasen in der Grundbildung der Kinder erfordern vielmehr sehr intelligente Lehrerinnen und Lehrer.

Individuelle Lernschwierigkeiten müssen erforscht, verstanden und mit kreativen, vielfältigen Methoden behoben werden. Gleichzeitig wird heute ein hohes Mass an Führungsstärke und Verhandlungsgeschick erwartet. Die Zusammenarbeit in der Klasse, mit Eltern, mit anderen Lehrpersonen und Spezialkräften sowie mit der Schulleitung ist anspruchsvoller geworden. Der LCH fordert daher konsequenterweise eine Maturität als Zugangsvoraussetzung zur Lehrerausbildung auch für den Kindergarten und die Unterstufe der Primarschule.

Wirksamkeitserleben und Laufbahnperspektiven

Wenn der Beruf gleichermassen attraktiv für Männer und Frauen sein soll, müssen die Arbeitsbedingungen so ausgestaltet werden, dass man diese Aufgabe auch mit einem Vollpensum wirksam erfüllen und dabei gesund bleiben kann.

Dazu gehört vor allem eine Senkung der Pflichtlektionenzahl zu Gunsten seriöserer Vor- und Nachbereitung des Unterrichts und verbindlicherer Zusammenarbeit an der Schule.

Dazu gehören zudem klarere Aufträge und bessere Werkzeuge beispielsweise für die Diagnose und individuelle Förderung. Und schliesslich braucht es dringlich Konzepte der Laufbahngestaltung im Beruf, Entwicklungsperspektiven bezüglich fachlicher Erweiterungen und Spezialisierungen, Stufen- und Funktionswechsel sowie eine der anspruchsvollen Aufgabe angemessene Besoldung.

Quelle: Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH), März 2007

Kommentar

Realität und Wirklichkeit im Lehr(er)beruf - Eine subjektive Wertung

In der Schullandschaft ist schon seit Jahren eine Entwicklung im Gange, welche selbst Eltern, welche gegenwärtig Kinder im schulfähigen Alter besitzen, oft nicht wahrnehmen oder erkennen können. Viele nehmen erstaunt zur Kenntniss, dass diese Berufsgruppe ...

... keine Arbeitplatzsicherheit mehr geniesst.

... der Lohn vielfach nur für ein Jahr garantiert ist und im nächsten Jahr (wegen änerungen der Lektionszahl) schon wieder ändern kann.

... Lohnerhöhungen seit mehr als 10 Jahren im Landesvergleich immer unterdurchschnittlich ausfgefallen sind. ... eine Kündigungsfrist von drei Monaten gilt.

... eigentlich für die Anstellungsbedingungen das Obligationenrecht gelten würde (dass dieses aus vielfach nicht zur Anwendung gebracht werden kann).

... eine Jahresarbeitszeit gilt.

... der Anstellungsvertrag und die Jahresarbeitszeit so "gummig" abgefasst ist, dass
auch mehrere hundert überstunden nicht abgegolten werden können.

... die Jahresarbeitszeit inhaltlich definiert ist, dass der(die)jenige, welche überstunden leistet, immer etwas falsch gemacht hat.

... die Hierarchie im Schulbetrieb nur ganz unten bei den Lehrpersonen flach ist.

... die Schuleitungen die Lehrpersonen trotz gutem Willen gar nicht für ihr Kerngeschäft entlasten kann, weil der bürokratischen Aufwand für alle Beteiligten und die Anspruchshaltung der Gesellschaft stetig zunimmt. ... das Kerngeschäft fortwährend weitreichender definiert wird.

... usw., usw. Das Märchen von den "Ferientechnikern" glaubt heute kaum noch jemand. Trotzdem ist dieses Lehrerimage aus einer Zeit, als es fast nur männliche Lehrpersonen gab, fest in der Volksseele verankert. Mittlerweile sind die Männer im Schweizer Bildungssystem zahlenmässig in der Minderheit.

Politiker, Politikerinnen und die Bildungsverwalter/innen geben immer wieder vor, dass sie dieses falsche Image mit geeigneten Massnahmen beseitigen wollen. Einiges (beispielsweise die Schulsozialarbeit oder die Einführung der Schulleitung) wurde bereits unternommen, die Arbeitsbedingungen der Lehrpersonen im veränderten Berufsumfeld zu verbessern. Viele Massnahmen (beispielsweise der zeitraubende administrative Aufwand, welcher die Reformen begleitet) wurden allerdings umgesetzt, welche die Bedingungen eindeutig verschlechtert haben. Die männlichen Jugendlichen haben die Vor- und Nachteile des Berufsfeldes "Schule" gegeneinander abgewogen. Ihr Verdikt ist mehrheitlich klar und kommt einer Volksabstimmung gleich: "Ohne uns!"

Kommentar: RAOnline, März 2007
Publikation
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Quelle: RAOnline
Berufsprofil Lehrberufe
Realität und Wirklichkeit im Lehr(er)beruf
eine subjektive Wertung
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