Trotz gegenteiligen Beteuerungen haben es die verantwortlichen Bildungsdirektorinnen und - direktoren verpasst, den Lehrerberuf mit geeigneten Massnahmen mehr Attraktivität zu verleihen. Die bisher veranlassten Massnahmen haben, wie die aktuelle Entwicklung zeigt, eher das Gegenteil bewirkt.
ANFRAGE von Kurt Leuch (EVP, Oberengstringen) und Walter Schoch
(EVP, Bauma) Im
Limmattal stellen wir seit längerem fest, dass immer mehr Lehrpersonen
an der Sekundarschule B und C unterrichten, welche die entsprechende Ausbildung
nicht absolviert haben.
Zudem
wird es bei frei werdenden Stellen an der Sekundarschule B und C immer
schwieriger, auch nur halbwegs geeignete Lehrpersonen zu finden.
Es
scheint, dass der Lehrerberuf an der Sekundarschule, insbesondere an den
Abteilungen B und C, bzw. an der Stufe «Grundlegende Anforderungen»
(gegliederte Sekundarschule) nicht mehr attraktiv genug ist.
In
diesem Zusammenhang bitten wir den Regierungsrat um die Beantwortung folgender
Fragen: 1.Wie
sieht die Verteilung der angestellten Lehrpersonen an der Sekundarschule
B und C, bzw. an der Stufe «Grundlegende Anforderungen» aus,
in Bezug auf
-
Stufenspezifische, zürcherische Ausbildung
Dies prozentual und in absoluten Zahlen und mit Angaben Teilpensen und Vollpensen. 2. Wie begründet der Regierungsrat den hohen Anteil stufen- und/oder ausbildungsfremder Lehrpersonen an der Sekundarschule B und C, bzw. an der Stufe «Grundlegende Anforderungen»? 3. Sieht der Regierungsrat einen Zusammenhang zwischen den zunehmenden disziplinarischen Problemen in Klassen der Sekundarschule B und C, bzw. der Stufe «Grundlegende Anforderungen» und den fehlenden, entsprechend stufenspezifisch und zürcherisch ausgebildeten Lehrpersonen? 4. Was gedenkt der Regierungsrat zu unternehmen, um wieder mehr stufenspezifisch und zürcherisch ausgebildete Lehrpersonen an der Sekundarschule, insbesondere an den Abteilungen B und C, bzw. an der Stufe «Grundlegende Anforderungen» zu finden? 5. Was gedenkt der Regierungsrat zu unternehmen, um den Lehrerberuf an der Sekundarschule, insbesondere an den Abteilungen B und C, bzw. an der Stufe «Grundlegende Anforderungen» wieder attraktiver zu machen ? Der Regierungsrat hatte bei der Anfrage KR-Nr. 224/2006 bereits Gelegenheit, sich in ähnlicher Thematik zu äussern. Wir erhoffen uns mit der aktuellen Anfrage konkretere und klarere Aussagen des Regierungsrates zu unseren Fragen. Kurt
Leuch BEANTWORTUNG
DER ANFRAGE von Kurt Leuch (EVP, Oberengstringen) und Walter
Schoch (EVP, Bauma)
vom
19. November 2007
Zu
Frage 1: Die
Lehrdiplome werden auf der Grundlage der Interkantonalen Vereinbarung über
die Anerkennung der Ausbildungsabschlüsse vom 18. Februar 1993 (LS
410.4) gesamtschweizerisch anerkannt. Für die Zulassung zum Schuldienst
wird daher nicht mehr zwischen zürcherischen und ausserkantonalen
Lehrdiplomen unterschieden (vgl. auch § 12 Gesetz über die Pädagogische
Hochschule, LS 414.41).
Zu
Frage 2: Zu
Frage 3: Zu
den Fragen 4 und 5: Die Bildungsdirektion verlangt von den Primarlehrpersonen, die auf der Sekundarstufe unterrichten, dass sie eine entsprechende Zusatzausbildung absolvieren. Zurzeit besuchen rund 100 Lehrpersonen diese Zusatzausbildung. Die Problematik des Einsatzes von stufenfremden ausgebildeten Lehrpersonen an den Abteilungen B und C der Sekundarstufe kann jedoch nicht kurzfristig gelöst werden, zumal eine staatliche Lenkung der Berufwahl nicht in Frage kommt. Im Vordergrund stehen daher Massnahmen, mit denen die Attraktivität des «Arbeitsplatzes Volksschule» allgemein verbessert werden kann (vgl. Beantwortung der Anfrage KR-Nr. 350/2007 betreffend Lehrkräftemangel). Ergänzend ist in diesem Zusammenhang anzufügen, dass es der Anziehungskraft des Lehrberufs auch förderlich wäre, wenn Lehrpersonen in der Öffentlichkeit vermehrt auch die attraktiven Seiten ihres Berufs, wie z. B. die hohe Autonomie und Eigenständigkeit, den Stellenwert der Volksschulbildung für die Gesellschaft, die Zukunftsorientiertheit in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie die hohe Arbeitsplatzsicherheit hervorheben würden.
|