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Landwirtschaft im Jemen
Wichtigster Wirtschaftszweig im Jemen

In Jemen sind eine Vielzahl von unterschiedlichen Naturbedingungen vorhanden. Das Klima, die Bodenbeschaffenheit und die Topografie sind in den einzelnen Landesteilen oft unterschiedlich. Die Bedingungen für die landwirtschaftliche Produktion hängen daher vom jeweiligen Standort der landwirtschaftlichen Betriebe ab.

Die Bearbeitung der Felder für die bevorstehende Aussaat beginnt im Februar und März. Die Aussaat für Sorghum, das Hauptanbauprodukt im zentralen und südlichen Hochland, wird in der Regel spätestens im Juni abgeschlossen. Die Sorghumernte erfolgt im September, manchmal allerdings auch erst im November.

Weizen ist das zweitwichtigste Anbauprodukt im Jemen. Weizen wird in der Regel im Juni ausgesät. Die Weizenernte ist bis Ende September meistens abgeschlossen.

Im zentralen und südlichen Hochland erwarten die Menschen die erste, schwächere Regenzeit ab März. Diese Regenzeit dauert normalerweise bis in den Mai hinein. Die zweite Regenzeit mit grösseren Niederschlagsmengen tritt ab August auf.

Die fruchtbarsten landwirtschaftlichen Flächen befinden sich in der Provinz Marib im zentralen Hochland. Die meisten Bauern im Jemen betreiben eine Subsistenzwirtschaft. Sie bewirtschaften ihre Felder mehrheitlich zur Eigenversorgung. Die Landwirtschaft ist der wichtigste Erwerbszweig im Jemen. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist in diesem Sektor beschäftigt.

Jemen wird immer wieder von Schwärmen von gefrässigen Wüstenwanderheuschrecken heimgesucht. Die hungrigen Tiere fressen ganze Landstriche leer und vernichten dabei die dringend benötigten Lebensmittel.

Jemen deckt seinen Bedarf an Lebensmitteln zu über 90% mit Importen ab. Weizen ist das wichtigste Getreide, welches das Land auf den internationalen Märkten einkauft. Ab 2010 wurden bis zu95% der benötigten Weizenmenge aus dem Ausland importiert. 70% der Waren werden über den Hafen Hodeidah importiert, welcher durch ein Bombardement schwer beschädigt wurde.

Die Förderung von Rohöl und Erdgas hat das Land beinahe eingestellt. Die Staatseinnahmen sind daher bis zu 54% gesunken. Die Teuerung beträgt rund 30% pro Jahr. Die jemenitische Währung, der Jemen Rial, hat von Februar 2015 bis zum Mai 2016 beinahe 30% gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren.

Quelle: FAO GIEWS 2017, GIEWS Country BriefYemen, 03-June-2016
Text: RAOnline
Jemen Klima
Kulturpflanze Kaffee

Sorghum

Sorghum ist eine alte Kulturpflanzenart, die in vielen Regionen der Erde als Nahrungsgrundlage und Rohstoffquelle dient.

Sorghum gehört wie Mais zur Gruppe der C4 - Pflanzen, die sich durch eine besonders gute Wasser- und Nährstoffeffizienz auszeichnen. Sorghum benötigt für das Wachstum viel Wärme.

Sorghum gedeiht als Nahrungsmittelpflanze besonders im tropischen und subtropischen Raum. Neuzüchtungen werden heute auch in Europa als Rohstoff für die Gewinnung von Bio-Treibstoffen angepflanzt.

Sorghum ist eine einjährige, schnell wachsende Pflanze, welche grosse Ähnlichkeit mit Mais aufweist. Die Rispen sind 10 - 25 cm lang und tragen Ästchen mit je zwei kleinen Ähren. Das obere Ästchen bildet eine zwittrige, das untere zwei männliche Blüten.

Sorghum besitzt ein deutlich stärker verzweigtes und feineres Wurzelsystem als Mais, was die schnelle Wasseraufnahme erleichtert.

Eigenschaften:
-C4-Pflanze
-Getreide der Tropen & Subtropen
-Trockentoleranz (300 - 600 mm)
-kälteempfindlich
-mittlere Salztoleranz
- Sicherer Anbau auch bei Trockenheit
- Geringer Wasserbedarf
- sehr hohes Nährstoffaneignungsvermögen

Familie: Poaceae
Hauptrassen: Bicolor, Guinea, Caudatum, Kafir, Durra

Sorghum bicolor wird häufig als Futterhirse, Sorghum saccaracum als Zuckerhirse bezeichnet.

Quelle: FAO 2013 (Text: RAOnline)
Kulturpflanze Hirse

Khat

Neben der Baumwolle und dem Kaffee ist Khat (Qat) ein wichtiges Anbauprodukt im Jemen. Der Baumwolle- und Kaffeeanbau unterliegt dem Preisdruck auf den internationalen Märkten. Beide Produkte haben für den Export an Bedeutung verloren. Der Khatanbau verspricht immer noch hohe Gewinne. Trotz allen immer wieder kehrenden Bemühungen den Konsum der Khatdroge zu verbieten, geniessen die Khatblätter im Jemen weiterhin eine hohe Akzeptanz. Khat hat sich seit dem 15./16. Jahrhundert zu einer Art Nationaldroge entwickelt.

Die Blatttriebe des Khatstrauchs werden zu einem Ballen geformt von den Jemeniten stundenlang gekaut und im Mund hin und herschoben und später als Ganzes ausgespuckt. Während einer Khat-Sitzung wird häufig auch eine Wasserpfeife geraucht. Ab und zu wird erfrischt man sich mit einem mit einem Zimt- oder Nelkengwürz versehenen Schluck Wasser. Khat besitzt eine anregende und berauschende Wirkung.

Ein Khatverbot konnte sich trotz religiösen Vorbehalten nie richtig durchsetzen. Geschichten über Khat haben sich auch fest in der jemenitischen Literatur verankert.

Neben dem Khatkonsum geriet der Kaffeegenuss über die vergangenen Jahrhunderte hinweg immer wieder zur Zielscheibe von strengdogmatischen Religionsgelehrten. Im schiitisch geprägten Jemen wurden beiden Genussmittel eine grosse Toleranz entgegengebracht. Im sunnitischen Saudi-Arabien ist der Anbau, der Handel und der Genuss von hKat streng verboten. Konsumenten erwarten drakonische Strafen.

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