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Erdkunde-Geografie Kiribati (Ozeanien) |
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Erdkunde-Geografie Ozeanien |
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Kiribati
- An der Frontlinie des Klimawandels
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Nachdem sich im Vorfeld des Weltklimagipfels COP15 in Kopenhagen die Regierungen des Inselstaates der Malediven ihres Regierungsgeschäfte medienwirksam unter der Wasseroberfläche in einer Lagune und jene des Himalajastaates Nepal in sauerstoffarmer Luft auf einem Gletscher abgewickelt haben, versuchten die Inselstaaten Kiribati und Tuvalu sowie die Sahelstaaten Burkina Faso und Mali , in stiller Kleinarbeit die Weltöffentlichkeit von ihren Klimasorgen zu überzeugen.
Die pazifischen Klein- und Kleinsstaaten sind besorgt darüber, dass die Weltöffentlichkeit ihre Ängste über den sich abzeichnenden Anstieg des Meeresspiegeles und der damit verbundenen Bedrohung ihrer Lebensgrundlagen nicht ernst, oder noch schlimmer, nicht zur Kenntnis nimmt. Tatsächlich besteht die Gefahr, dass die Weltpolitik die Sorgen der wenigen hunderttausend Inselbewohner im Pazifischen und im Indischen Ozean nicht in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen und Interessen stellt.
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Auch in Kiribati machen sich die Menschen Gedanken, wie sie künftig den Folgen des Klimawandels begegnen wollen. Die finanziellen Mittel sind für den kleinen Staat äusserst beschränkt.
In Untersuchung geben die Inselbewohner /innen ihrer ernsten Sorge über die Zukunft ihre Heimat Ausdruck. Die meisten von ihnen wollen sich nicht an der Diskussion beteiligen, in welchem Ausmass der vorausgesagte Klimawandel eintreten wird. Die Menschen von Kiribati müssen den Klimaforschern und ihren Szenarien vertrauen, denn sie haben keine andere Wahl. Sie müssen sich heute schon für die möglicherweise wärmere Zukunft einrichten. Tun sie es nicht, so setzen sie ihre ganze Existenzgrundlage aufs Spiel. |
Grafiken über den Klimawandel in Kiribati |
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Die Regierung von Kiribati hat die Vor- und Nachteile der Klimaentwicklung auf ihren Inseln untersuchen und bewerten lassen. Die Nachteile und Gefahren überwiegen die Vorteile bei weitem.
In Kiribati fallen über 2'000 mm Niederschlag im Jahr. Die Insel Kiritimati unterliegt dem El Nino/La Nina-Klimaphänomen. Ausgeprägte Trockenphasen oder Phasen mit ausserordentlich starken Regenfällen sind die Kennzeichen dieses Phänomens. 1997 starben auf Kiritimati aufgrund von El Nino-Wetter rund 40% aller Korallen. 14 Millionen Vögel verliessen die Insel.
Auf dem Tarawa Atoll ist keine Landerhebung höher als 2-3 m über dem Meeresspiegel. Vor Tarawa werden oft Wellen mit einer Höhe von 5 m und mehr gemessen. Immer häufiger erreichen Wellen bis 3,5 m Höhe die Strände des Atolls. Unter Experten gelten Wellen dieser Höhe als besonders zerstörerisch.
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Die Insel Kiritimati befindet sich auf 2.0° E und 157.5° W innerhalb der Inselgruppe der Linien-Inseln (engl. Line Islands) am Ostende von Kiribati, einem Inselstaat im Pazifischen Ozean.
Die Linien-Inseln erstrecken sich von Nordwesten nach Südwesten und überqueren dabei den Äquator. Am nördlichen Ende befinden sich das Kingman Reef und das Palmyra Atoll, welche zu den U.S.A. gehören. Südlich der Line Islands schliesst sich Französisch Polynesien an.
Die Line Islands werden auch als Christmas Island (Weihnachtsinsel) bezeichnet. Eine Insel mit demselben Namen liegt vor der Südküste von Java (Indonesien) im Indischen Ozean. Diese Christmas Island gehört zu Australien und ist bekannt durch vulkanische geprägte Unterwasserberge (Seamounts) und die alljährlich stattfindende Krabbenwanderung. |
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Sturmfluten und Wellenschlag - vorübergehende Überflutungen |
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Gefahren: |
Stärkere Stürme nagen an den Ufern der Inseln und zerstören neben wertvollem Kulturland auch Stück für Stück die Infrastruktur des Landes.
Wegen des Meeresspiegelanstiegs überschwemmt das Meer während Stürmen und bei Gezeitenhochwasser immer grösser Gebiete des Festlandes.
Die Überschwemmungen beschleunigen die Bodenversalzung, gefährden das spärliche Trinkwasser und ermöglichen die Ausbreitung von Seuchen.
Die Verbrackung der ufernahen Zonen und die damit verbundene Bodenversalzung lassen u.a. auch die lebenswichtigen Kokospalmen absterben.
Der Verlust an Festland durch Erosion führt zu einer Konzentration der Bewohner. Die sozialen Konflikte werden voraussichtlich zunehmen.
Als Vorteile der Klimaerwärmung erachten die Regierungsvertreter, dass als Folge der Küstenerosion mehr wertvolles Baumaterial wie Kies oder Sand freigelegt würde. Der Hinweis, dass bei einem wärmeren Klima der Anteil der Aussenarbeiten (weniger Palmen und Kulturland) sinken würde und die Insulaner dadurch zu mehr Freizeit kommen würden, kann von Aussenstehenden als bitterer Zynismus gedeutet werden. |
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