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Kanton Bern: Sanierung Hagneckkanal
Referat von Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer, Direktorin Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion Kanton Bern
Anlass: Einweihung des sanierten Hagneckkanals am 22. August 2015

Heute vor 137 Jahren - fast auf den Tag genau - stand der Vater der Juragewässerkorrektion, Johann Rudolf Schneider, hier am Hagneckkanal vor einem grossen Publikum und rauchte eine dicke Havanna-Zigarre.

Die Menschen applaudierten. Man feierte die Einweihung des neu gebauten Hagneckkanals.

11 Jahre nach der grossen Einigungskonferenz zwischen den Kantonen war das gigantische Werk vollbracht: Der Pegel der Jurarand-Seen war mehr als zwei Meter abgesenkt, aus dem sumpfigen, ungesunden Kantonsteil wurde ein florierender Gemüsegarten.

Johann Rudolf Schneider hatte die Havanna-Zigarre bei der Einigungskonferenz geschenkt bekomme. Aber er wartete elf Jahre lang mit Rauchen. Er wollte mit der Havanna den Hagneckkanal feiern, die Aorta des ganzen Systems.

Seither hat sich vieles verändert. Zum Beispiel heisst meine Direktion für Bau, Verkehr und Energie heute zum Glück nicht mehr „Direktion der Entsumpfungen des Kantons Bern“.

Was sich nicht geändert hat, ist die Bedeutung des Hagneckkanals: Ohne diesen Kanal würde das Wasser der Aare wieder durch das Seeland schwappen.

Schon zu Beginn unseres Jahrtausends war klar, dass der Kanal saniert werden muss. Beim grossen Hochwasser von 2005 hielten die Dämme nur ganz knapp stand. Nach dem Hochwasser im Jahr 2007 und einem Hangrutsch im Hagneck-Einschnitt war dann die Frage nicht mehr, ob der Kanal saniert werden müsse. Alle warteten nur noch darauf, wann mit den Arbeiten begonnen werden konnte.

Heute können wir feiern:

... dass der sanierte Hagneckkanal wieder sicher vor Hochwasser und auch besser vor Extrem-Hochwasser schützt;

... dass er zahlreiche kleinere und grössere Lebensraumerweiterungen für alle möglichen Pflanzen und Tiere bringt;

... und schliesslich, dass er auch für Fischer und Spaziergänger, für Velofahrende und Naturbeobachterinnen attraktiver geworden ist.

Es ist ja so, dass es heute beim Wasserbau nicht mehr einfach darum geht, ein Gewässer mit allen Mitteln zu bändigen. Heute wissen wir, dass man dem Wasser mehr Raum geben muss.

Das kann manchmal auf Kosten von Nutzern gehen - weh tut das im Seeland besonders der Landwirtschaft.

Und jetzt muss ich allen Beteiligten ein ganz grosses Kränzlein winden: Niemand hat das Sanierungsprojekt mutwillig gefährdet, es hat keine einzige projektverzögernde Einsprache gegeben. Das ist eine politisch aussergewöhnlich reife Leistung, für die ich allen von Herzen danke.

Heute dürfen wir auch feiern, dass sowohl das Zeitbudget wie (voraussichtlich) auch der Finanzplan eingehalten werden können.

Das Ganze hat viel, sehr viel Geld gekostet. Insgesamt werden es etwa 42 Millionen Franken sein. Diese Summe hätte der Kanton Bern ohne Unterstützung des Bundes nicht aufbringen können. Der Bund subventioniert das Projekt mit dem maximal möglichen Ansatz von 45 Prozent. Der Renaturierungs-Fonds des Kantons Bern steuert 1.6 Millionen Franken bei und der Ökofonds der BKW 140'000 Franken. Ich danke allen drei Finanzgebern ganz herzlich.

Ebenfalls danke ich allen Projektbeteiligten für ihr grosses Engagement: den Ingenieuren, den Geologen, Hydraulikern, Bodenkundlern, Ökologen, den Bauunternehmungen - und nicht zuletzt meinen Leuten im Amt für Wasser und Abfall für die Projektführung.

Im Voraus danke ich den Unterhalts-Equipen der Juragewässerkorrektion, die zusammen mit den Landwirten und Pächtern für den langfristigen Erhalt der Dämme, Wege, Entwässerungen und ökologischen Nischen sorgen werden.

Nicht zuletzt danke ich den Standortgemeinden und den Anstössern, die fünf Jahre lang Baulärm, Staub und Erschütterungen ausgehalten haben, ohne zu klagen.

Wir alle dürfen uns heute darüber freuen, dass der Hagneckkanal seinen Dienst wieder erfüllen kann. Ich hoffe, er tut das nun auch wieder mehr als 130 Jahre lang.

Die Juragewässerkorrektion und der Hagneckkanal sind von vitaler Bedeutung für das Seeland. Ohne Hagneckkanal wäre das Seeland nicht ein wichtiger Lebens- und Wirtschaftsraum und das grosse Moos wäre nicht der Gemüsegarten der Schweiz.

Aus diesem Gemüsegarten stammt dieser Gemüsekratten, den ich als symbolischen Dank dem Vertreter der Eidgenossenschaft, Sepp Hess, jetzt übergebe. Als bernische Baudirektorin danke ich dem Bundesamt für Umwelt für die fachliche und finanzielle Unterstützung auch bei der Sanierung des Hagneckkanals.

Und statt jetzt eine Zigarre anzuzünden, wie es eben vor 137 Jahren Johann Rudolf Schneider getan hat, geniessen wir jetzt zusammen je ein Rüebli aus dem Gemüsegarten der Schweiz.

Quelle: Text Kanton Bern, Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion, August 2015
Karten Berner Seeland
Bern Zehn Jahre nach dem Hochwasser 2005
Der neue Hagneckkanal
RAOnline Download
Quelle: Kanton Bern
Der neue Hagneckkanal Broschüre
5,4 MB PDF Download
Der neue Hagneckkanal Flyer
4,4 MB PDF Download
Quelle: Kanton Bern
Zehn Jahre nach dem Hochwasser 2005 im Kanton Bern Faktenblatt
Hochwasserereignis vom August 2005
Bilanz und Ausblick
PDF-File 262 KB Publiziert: 2015
Quelle: Kanton Bern
Zehn Jahre nach dem Hochwasser 2005 im Kanton Bern Bilder
Hochwasserereignis vom August 2005
Bilder und Karten
PDF-File 3,8 MB Publiziert: 2015

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