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Der Japankäfer |
Popillia japonica |
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Schädliche Japankäfer in Kloten ZH gefunden
Tilgungsmassnahmen sind eingeleitet
Vor wenigen Tagen haben Fachleute der Baudirektiondes Kantons Zürich in Kloten zahlreiche Japankäfer entdeckt - die erste Population nördlich der Alpen. Nun ist rasches und entschlossenes Handeln nötig, denn der gebietsfremde Käfer kann grosse Schäden an Kulturpflanzen und Grünflächen anrichten. Die Baudirektion hat unverzüglich Tilgungsmassnahmen veranlasst. Dabei ist auch die Mitarbeit der Klotener Bevölkerung gefragt
Landwirtschaftliche Kulturen bedroht: Vermehrung und Verbreitung verhindern
Mitte Juli 2023 wurden im Rahmen der schweizweiten Überwachung des Japankäfers in Kloten vier Käfer in einer Lockstofffalle gefunden. Daraufhin stellte die kantonale Fachstelle Pflanzenschutz weitere Fallen auf und kontrollierte im Umkreis von einem bis drei Kilometern Wirtspflanzen auf Käfer und Frassspuren. Dabei zeigte sich, dass in Kloten bereits eine kleine Population des Japankäfers besteht. Es handelt sich um den ersten Befall auf der Alpennordseite. In anderen Kantonen wurden bisher nur einzelne Käfer gefunden. Im Kanton Tessin kommt der Japankäfer seit 2017 vor.
Landwirtschaftliche Kulturen, aber auch private Gärten bedroht
Der gebietsfremde Japankäfer kann bei uns grosse Frassschäden an Pflanzen und Grünflächen anrichten. Er ernährt sich von rund dreihundert Pflanzen aus diversen Pflanzenfamilien. Dazu zählen viele landwirtschaftliche Kulturen wie Beeren, Obstbäume, Weinreben oder Mais, aber auch Rosen und Bäume wie Ahorn, Birken oder Linden. Oft bleiben nur die Gerippe der Blätter zurück, die Pflanze wird stark geschwächt oder stirbt sogar ab. Die Larven des Käfers schädigen Wiesen und Rasenflächen, indem sie die Graswurzeln fressen. Das führt dazu, dass die Pflanzen absterben und der Rasen braun wird.
Weitere Vermehrung und Verbreitung verhindern
Der Japankäfer ist in der Schweiz melde- und bekämpfungspflichtig. Gestützt auf die Vorgaben des Bundes hat das Amt für Landschaft und Natur (ALN) deshalb einen Befallsherd mit einem Radius von zwei Kilometern um den Fundort sowie zusätzlich eine fünf Kilometer breite Pufferzone ausgeschieden und für diese Massnahmen zur Tilgung des Japankäfers verfügt. Insbesondere gilt es zu verhindern, dass die Weibchen ihre Eier im Boden ablegen, damit sich der Käfer bis nächstes Jahr nicht stark vermehrt. Zudem soll verhindert werden, dass sich der Japankäfer von Kloten aus weiterverbreitet.
Mit vereinten Kräften…
Dafür werden im Befallsherd in Kloten Käferfallen aufgestellt. In den Gebieten rund um die Fussballanlage Stighag, wo am meisten Käfer gefunden wurden, werden Wirtspflanzen des Japankäfers (z.B. Rosen, Obstbäume, Beerensträucher) bis Ende Juli einmal gezielt mit einem Insektizid behandelt, und zwar sowohl auf öffentlichen Grünflächen als auch in privaten Gärten. Zudem gilt in Kloten ab sofort ein Bewässerungsverbot für Rasen- und Grünflächen (z.B. mit Sprinklern) bis Ende September. Das ist wichtig, da die weiblichen Käfer ihre Eier in nassen Böden ablegen. Pflanzen in Gartenbeeten und Töpfen dürfen weiterhin gegossen werden. Grüngut, Kompost, Pflanzen mit Wurzeln in Erde oder organischem Substrat und Bodenmaterial darf nicht mehr aus Kloten hinaustransportiert werden. In der Pufferzone gilt, dass bis Ende September kein Grüngut hinaustransportiert werden darf.
Da die Schädlingspopulation momentan noch klein und auf ein kleines Areal begrenzt ist, bestehen gute Chancen, dass die Tilgung des Käfers gelingt. Dafür hofft die Baudirektion auf die Unterstützung und Mitarbeit der Bevölkerung, die dazu Wesentliches beitragen kann.
Quelle: Text Kanton Zürich, Baudirektion, Amt für Landschaft und Natur, 25. Juli 2023 |
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Einfach zu erkennender Schädling
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Der Japankäfer hat einheimische Verwandte wie den Gartenlaubkäfer oder den Junikäfer. Dennoch ist der Japankäfer auch für Laien gut zu erkennen: |
Er ist 8 bis 12 mm lang (und damit kleiner als er auf der Briefmarke erscheint). |
Die Flügeldecken sind metallisch kupferfarben; |
Kopf und Körper schimmern gold-grün. |
Unverkennbar sind die weissen Haarbüschel: je fünf kleine auf beiden Seiten des Hinterleibs und zwei grössere am hinteren Körperende. |
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Bei einem Verdacht sollte der Käfer eingefangen und fotografiert, sowie umgehend der zuständige kantonale Pflanzenschutzdienst informiert werden. Die Kontaktangaben finden sich unter www.pflanzengesundheit.ch.
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Der Japankäfer gilt in der Schweiz und in der EU als so genannter Quarantäneorganismus. Er ist somit melde- und bekämpfungspflichtig. Der Schädling kann sowohl im Larvenstadium als Engerling wie auch als adultes Insekt beträchtliche Schäden an über 300 verschiedenen Wirtspflanzen verursachen. Von Norditalien breitet sich der Käfer seit 2014 auf dem europäischen Festland aus.
Im Jahr 2017 wurden im Südtessin die ersten Käfer in der Schweiz gefangen und konnte sich dort inzwischen trotz Gegenmassnahmen etablieren. Deshalb wurde im Südtessin 2020 eine Befallszone für den Japankäfer ausgeschieden
Der Japankäfer ist etwa einen Zentimeter gross und gleicht dem einheimischen Gartenlaubkäfer. Ein sichtbarer Unterschied sind die weissen Haarbüschel auf dem hintersten Körpersegment, welche nur der Japankäfer aufweist. |
Quelle: Kanton Solothurn 2022 |
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Japankäfer im Kanton Zürich |
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RAOnline Downloads |
Wie erkennt man einen Japankäfer? |
Wie kann man den Japankäfer bekämpfen? |
PDF-File,
13,5 MB, 16 Seiten |
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Quarantäneorganismen |
Bisherige Verbreitung - weltweit und in Europa |
PDF-File,
13,5 MB, 6 Seiten |
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PDF-File,
860 KB, 26 Seiten |
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