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Biologie Schädlinge Feuerbrand-Bakterium (Erwinia amylovora)
Feuerbrand-Bakterium (Erwinia amylovora) 2013
Interview mit Schweizer Obstbau-Fachleuten 2013
Feuerbrandverdacht: Was ist zu tun?
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Kanton Wallis Feuerbrand im Vormarsch 2019
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Feuerbrand-Bakterium (Erwinia amylovora)

Schweizer Forschung engagiert sich für die Bekämpfung des Feuerbrands

Feuerbrand ist eine Krankheit beim Kernobst (Apfel, Birne), die schwierig zu bekämpfen ist, obwohl man sie kennt und seit über 100 Jahren erforscht.

In der Schweiz wurde die Krankheit im Jahre 1989 erstmals nachgewiesen. 2007 kam es erstmals zu einem massiven Befall.

Mehr als 100 Hektaren befallene Obstbäume und zahlreiche Hochstammbäume mussten gerodet werden, mit schweren wirtschaftlichen Folgen, unter anderem für Obstbäuerinnen und Obstbauern, und Konsequenzen für die Umwelt und die Landschaft.

Die Forschung wurde in der Schweiz im Rahmen des Integrierten Projektes «Feuerbrand» des Forschungsprogrammes ProfiCrops von Agroscope seit 2008 gebündelt und intensiviert.

Das Projekt ist rund um drei Arbeitsbereiche aufgebaut.

Der erste Arbeitsbereich strebt eine Verstärkung der Koordination aller involvierten Akteure der Forschung und Entwicklung an und involviert die wichtigsten Forschungseinrichtungen:

- das Institut für integrative Biologie, Gruppe Phytopathologie, an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETHZ),

- Agroscope, das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und einige private Firmen.

Der zweite Arbeitsbereich will die Integration der verschiedenen Disziplinen für einen umfassenden Managementansatz und den Kampf gegen diese Krankheit verstärken. In diesem Zusammenhang wurde der Erreger, das Bakterium Erwinia amylovora, und seine Auswirkungen auf die Pflanzen aus den verschiedensten Blickwinkeln untersucht. Das Bakteriengenom wurde erstmals entschlüsselt, in der Hoffnung, seine Achillesferse zu finden und für dessen Bekämpfung nutzen zu können.

Neue Methoden für die Diagnose der Krankheit in den Obstanlagen wurden entwickelt. Die Resistenzeigenschaften der meisten Apfel und Birnensorten, die in der Schweiz angebaut werden, wurden untersucht. Neue, robuste Sorten wurden gezüchtet. Verschiedene Bekämpfungsmethoden für die biologische und integrierte Produktion wurden entwickelt und mehrere mit Erfolg angewandt.

Der dritte Arbeitsbereich befasste sich mit der Kommunikation der Ergebnisse und dem Informationsaustausch unter den Akteuren. Der Feuerbrand, seine Bekämpfung, vorbeugende Massnahmen und die Bewältigung der Krankheitsfolgen bleiben weiterhin Themen von brennendem Interesse für ein breites Publikum.

Quelle: Text Agroscope Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, 2013

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Feuerbrand ist eine meldepflichtige Krankheit!
Pflanzen, die an Feuerbrand erkranken können
lateinische Namen
deutsche Namen
Kernobst
Cydonia
Malus
Pyrus
Ziergehölze
Chaenomeles
Cotoneaster
Mespilus
Pyracantha
Photinia (Stranvaesia) davidiana
Eriobotrya
Wildgehölze
Crataegus
Amelanchier
Sorbus
Kernobst
Quitte
Apfel, Zierapfel
Birne, Zierbirne und Nashi
Ziergehölze
Scheinquitte, Zierquitte, Feuerbusch
Stein-, Felsen- oder Zwergmispel
Mispel
Feuerdorn
Stranvaesie, Lorbeermispel
Wollmispel
Wildgehölze
Weissdorn, Rotdorn, Hahnendorn
Felsenbirne
Vogelbeere/Eberesche, Mehlbeere, Elsbeere, Speierling, usw.
Für andere Pflanzenarten sowie für Menschen und Tiere ist das Feuerbrand-Bakterium ungefährlich.
Laien können den Feuerbrand und die Pilzkrankheit Blütenmonilia nicht unterscheiden. Bei Feuerbrandverdacht in jedem Fall die Feuerbrandmeldestelle der Gemeinde kontaktieren.
Was ist bei Feuerbrandverdcht zun tun?
Bei Neupflanzungen bis auf weiteres auf alle Feuerbrand-Wirtspflanzen verzichten. So können sich die Gartenbesitzerinnen und Gartenbesitzer in Zukunft Umtriebe und wahrscheinlich auch zusätzliche Kosten durch Feuerbrandbefall ersparen.

Augen auf!
Kontrollieren Sie, ob in Ihrem Garten gefährdete Pflanzen stehen. Beobachten Sie diese besonders in den Sommermonaten nachdem Abblühen. Melden Sie sich bei Verdacht auf Befall umgehend bei der zuständigen Feuerbrandmeldestelle der Gemeinde oder des Kantons.
Verdächtige Pflanzenteile nicht berühren (grosse Verschleppungsgefahr)! Nur ausgebildete Feuerbrandkontrolleure der Gemeinde oder des Kantons dürfen Verdachtsproben schneiden.
Bei nachgewiesenem Feuerbrandbefall: Nicht unnötig berühren!
Befallene Pflanzen sind durch Fachpersonen oder nach deren Anweisung zu entfernen
Quelle: Text Feuerbrand.ch Bundesamt für Landwirtschaft, Mai 2009

Bakterium
Ein Bakterium (auch als Bakterie bezeichnet) ist ein einzelliger Mikroorganismus (Kleinstlebewesen). Ein Bakterium enthält keinen Zellkern. Die Vermehrung von Bakterien erfolgt durch Zellteilung.

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Eidgenössische Forschungsanstalt WSL
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