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Tropischer Regenwald - Waldzerstörung in Brasilien
Waldzerstörung: Trendwende 2009?

Brasilien vermeldet einen herausragenden Erfolg im Kampf gegen die Zerstörung des Amazonas. Die Entwaldung lag im zurückliegenden Messzeitraum auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebungen 1988. Das gab Präsident Luiz Inácio Lula da Silva gestern Abend Ortszeit bekannt. Insgesamt wurden im Zeitraum von August 2008 bis Juli 2009 7'000 Quadratkilometer Amazonaswald abgeholzt. Das sind knapp halb so viel wie im Vorjahr und nur ein Viertel des historischen Höchststands von 1995 (29'000 km2).

"Das sind äusserst ermutigende Nachrichten für die Umwelt, die Menschen vor Ort und nicht zuletzt für das Weltklima", so Roberto Maldonado, Amazonasexperte und Projektkoordinator des WWF Deutschland für die Region. "Natürlich ist die Entwaldung des Amazonas noch immer dramatisch, aber die neusten Zahlen können ein Meilenstein bei der Rettung des Amazonas sein".

Ein besonderer Erfolg ist im WWF-Projektgebiet im Nationalpark Juruena im Bundesstaat Mato Grosso zu verzeichnen. Der Nationalpark half in Mato Grosso, die voranrückende Entwaldungsfront zu bremsen und die Entwaldungsrate von 12'000 Quadratkilometern im Jahr 2004 auf 1'000 in diesem Jahr zu drücken.

Allerdings gibt es nach Auffassung des WWF noch lange keinen Anlass zur Entwarnung in Brasilien.Im neben dem Amazonas gelegenen Cerrado-Waldgebiet etwa wurden im gleichen Zeitraum 20'000 km2 Trockenwald zerstört. Der WWF ruft die Brasilianische Regierung deswegen dazu auf, die Anstrengungen im Amazonasgebiet, aber auch in den anderen Regionen Brasiliens fortzuführen und den Trend zu konsolidieren. Eine der grössten Herausforderungen ist die Bekämpfung der illegalen Entwaldung, die unter Missachtung gültiger Gesetze stattfindet. Sie muss, so fordert der WWF, bis zum Jahr 2015 gestoppt werden.

"Niemand darf sich auf diesen guten Zahlen ausruhen, sonst sind sie am Ende nichts als ein kurzes Strohfeuer", so Roberto Maldonado. "Der Schutz des Amazonas muss mit allen Kräften weiter betrieben werden. Dafür müssen vor allem die Eigentumsverhältnisse in Amazonien geklärt, neue Schutzgebiete ausgewiesen und die nachhaltigen Forstwirtschaft stärker gefördert werden".

Der WWF warnt insbesondere davor, Gesetze zum Schutz des Amazonas wieder auszuhebeln. Das war in den zurückliegenden Monaten vor allem von der brasilianischen Agrarlobby immer wieder versucht worden.

Die aktuellen Zahlen weisen aus Sicht des WWF kurz vor Beginn der Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 darauf hin, welch grosse Rolle Walderhalt beim Klimaschutz spielt. "Die grossen Waldnationen wie Brasilien müssen für ihre Bemühungen und den Erhalt ihrer Wälder entschädigt werden, da dadurch grosse Mengen CO2 (Treibhausgas) eingespart werden", so Guénola Kahlert, Expertin für Wald und Klima beim WWF. "Deswegen muss in Kopenhagen die Grundlage für einen Finanzierungsmechanismus gelegt werden, bei dem die Industrienationen den grossen Waldnationen helfen, eine wirtschaftliche Entwicklung ohne Waldzerstörung voranzutreiben".

Quelle: Text WWF Deutschland 2009

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Brasiliens Parlament kippt Waldschutz

Ausgerechnet im UN-Jahr der Wälder hat das brasilianische Parlament gestern Nacht das bestehende Waldschutzgesetz ausgehebelt. In einer ausserordentlichen Sitzung votierte das Abgeordnetenhaus mit 410 zu 63 Stimmen für eine Reform des Gesetzes, die den seit 1934 gesetzlich verankerten Waldschutz deutlich schwächt. Dazu sagt WWF-Experte Hernan Gutierrez:

"Sechzig Prozent des Amazonas stehen auf brasilianischem Boden, er hat aber Bedeutung für die ganze Welt. Deshalb fordert der WWF den Senat und die Präsidentin Brasiliens auf, der Reform nicht zuzustimmen. Die biologische Vielfalt und das Weltklima brauchen den brasilianischen Regenwald."

Die Reform sieht vor, dass mehr Wald für die Agroindustrie gerodet werden darf. Schon im Vorfeld der Abstimmung hatte die illegale Abholzung des Regenwaldes in Brasilien dramatisch zugenommen. Allein im April wurden in Brasiliens Amazonas 477,4 Quadratkilometer Regenwald gerodet, 85 Prozent davon verschwanden im Bundesstaat Mato Grosso. Im Vergleich zu März bedeutet dies einen rasanten Anstieg um 540 Prozent.

Laut WWF verschwindet der Amazonas-Regenwald in Brasilien vor allem für die Agroindustrie, insbesondere für Rinderzucht und Soja-Anbau.

Quelle: Text WWF Deutschland Mai 2011

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