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Der Asiatische Elefant

Der Asiatische Elefant ist eine Tierart der Säugetiere, welche zur Gattung Elephas und zur Ordnung der Rüsseltiere gehört.

Der Asiatische Elefant (Elephas maximus) teilt sich in drei Untrgruppe auf:

Der Indische Elefant (E. m. indicus)

Der Indische Elefant ist die am weitesten verbreitete Untergruppe des Asiatischen Elefanten. Populationen des Indischen Elefanten sind in Bhutan, Borneo (Brunei Darussalam, Malaysia und Indonesien), Kambodscha, China, India, Laos, auf der Malaysischen Halbinsel, Myanmar (Burma), Nepal, Sri Lanka, Thailand und Vietnam heimisch. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Borneo-Elefant soweit eigenständig entwickelt hat, dass er sich auf dem Festland lebenden Artgenossen genetisch unterscheidet und eine eigene Untergruppe bilden könnte.

Der Sumatra-Elefant (E. m. sumatrensis)

Der Sumatra-Elephant lebt ausschliesslich auf der Insel Sumatra in Indonesien.

Der Sri Lanka-Elefant (E. m. maximus)

Der Sri Lanka-Elefant lebt ausschliesslich im Osten der Insel Sri Lanka (Ceylon).

Der Asiatische Elefant (Elephas maximus) befindet sich auf der roten Liste (IUCN Red List of Threatened Species) der bedrohten Tierarten derIUCN. Diese Elefantenart lebt noch in 13 tropischen Lebensräumen in Asien. Der Status dieser Tierart war 2021 ≪EN≫ (endangered), was ≪bedroht≫ bedeudet. Die Untergruppe der Sumatra-Elefanten ist aktuell im Status ≪CR≫ (critically endangered) und damit ihr Überleben noch stärker bedroht.

Asiatische Elefanten

Aufgesplitterte Gruppen von Asiatischen Elefanten wurden im 21. Jahrhundert in Bangladesh, Bhutan, Indien (inkl. Andamanen-Inseln), Nepal und Sri Lanka in Südasien und in Kambodscha, China, Indonesien (Kalimantan und Sumatra) Laos, Malaysia (Halbinsel Malaysia und Sabah auf Borneo), Myanmar (Burma), Thailand und Vietnam in Südostasien.

Asiatische Elefantenbewohnen vor allem Grasland, tropische immer- und halbzeitlich grüne Wälder, feuchte und trockene Laubwaldgebiete und lichte Wälder mit Dornenvegetation. Sie nutzen auch kultivierte und Wälder und Sekundärwälder. Elefanten wählen nicht nur Gebiete aus, welche über ein reichliches pflanzliches Angebot verfügen, sondern beziehen auch die Verfügbarkeit von Wasser in ihre Wahl mit ein. Wasser besorgen sich die Elefanten bei Wasserstellen zum Trinken. Sie lieben es in Seen zu badenoder in Tümpeln im Schlamm zu suhlen.

Die Anzahl der Asiatischen Elefanten sinkt kontinuierlich aufgrund der Verkleinerung ihrer Lebensräume. Die steigende Bevölkerungszahl führt zu einem höheren Siedlungsdruck auf die Habitate. Die einzelnen Elefantenpopulation werden zunehmend in abgelegene Gebiete zurückgedrängt und aufgesplittert.

Durch die gemeinsame Nutzung von Landschaftsräumen entstehen Konflikte zwischen den einheimischen Menschen und den Wildtieren. Diese Konflikte fordern auf beiden Seiten Opfer, und sie hinterlassen grosse Sachschäden. Indien meldet jedes Jahr etwa 300 durch Elefanten getötete Menschen.

Besonders in Vietnam, Myanmar und auf der indonesischen Insel Sumatra sind die Elefantenpopulationen bedroht. In Vietnam leben gegenwärtig 100 bis 130 wilde Elefanten. Vermutlich ist die Zahl der wilden Elefanten noch tiefer als bisher geschätzt.

Im östliche Himalaya wurden Elefanten in Höhen von rund 3'000 m ü.M. beobachtet.

Wilderer schiessen männliche Elefanten, weil sie über Stosszähne verfügen. Das aus den Stosszähnen gewonnene Elfenbein wird zu Schmuckstücken oder zu chinesischer Medizin (wie Potenzmittel) verarbeitet. Der meistens illegale Elfenbeinhandel wirft hohe Gewinne ab. Die Wilderer verkaufen auch die Haut und das Fleisch der Tiere. Durch die Dezimierung der männlichen Elefantenbestände werden die Populationen immer weiblicher. Die Geburtenrate sinkt daher in diesem Zusammenhang.

Die Schätzungen über die Anzahl Tiere und die Fläche der von den Elefanten genutzten Lebensräume schwanken stark. Für Beobachter/innen ist es äusserst schwierig, Bewegungsprofile der in den äusserst abgelegenen Regionen lebenden Tiere aufzuzeichnen.

Das soziale Leben von Elefantengruppen ist klar strukturiert. Sie organisieren sich in Gemeinschaften oder Klans, welche von weiblichen Tieren geführt werden. Zu einer Elefanteherde gehören neben halbwüchsigen Tieren auch Jungtiere beiderlei Geschlecht. Die männlichen Tiere (Bullen) schliessen sich den einer Elefantenkuh geführten Gruppe nur temporär an. Halbwüchsige männliche Elefanten entfernen sich nach einer gewissen Zeit von ihrer Stammgruppe, in welche sie geboren wurden, und bilden mit anderen männlichen Halbwüchsigen lose Gemeinschaften.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Elefanten im Jahresdurchschnitt rund vier Fünftel ihres Nahrungsbedarfs mit dem Fressen von Gras und Gräsern abdecken. Die Tiere lieben auch die Blätter von Laubbäumen. Je nach Jahreszeit und Region kann der Anteil an Blätter 15% bis fast 50% der gesamten Nahrung ausmachen. Elefanten nutzen ein breites Nahrungsangebot. Es wurde nachgewiesen, dass die Tiere teilweise über 50 Pflanzenarten als Futterquelle nutzen.

Auf ihrer Suche nach Futter und geschützten Räumen überwinden Asiatische Elefanten grosse Entfernungen. Über ihr gesamtes Leben gesehen, sind sowohl weibliche wie auch männliche Elefanten sehr Standort treu. Bei ausreichenden Lebensbedingungen bewegen sie sich jeweils in klar abgegrenzten Gebieten. Bei verschiedenen Untersuchungenfür die von den Elefanten benutzten Areale der Stammgebiete wurden Flächen von ungefähr 30 bis 800 km² festgestellt. Die geradlinige Ausdehnung dieser Flächen bewegte sich zwischen 10 und 150 km.

Asiatische Elefanten

Die männlichen Asiatischen Elefanten zeigen ein für diese Spezies typisches Verhalten. Nach dem Eintreten der pupertären Phase geht ein männliches Tier fortan seinen eigenen Weg und entfernt sich aus dem üblichen Aufenthaltsgebiet des Klans, in der er geboren wurde. Der junge Bulle verbleibt allerdings weiterhin im bisherigen Stammgebiet. Sind die Bullen in der Musth, so bewegen sie sich auf grösseren Fläche als in Phasen, wo sie nicht paarungswillig sind.

Für eine Elefantengeneration wird mit einer Dauer von 22 bis 25 Jahre gerechnet. In den letzten drei Generationen hat sich der Lebensraum der Asiatischen Elefanten um ca. 50% auf rund 490'000 km² reduziert.

Die Lebenserwartung der Asiatischen Elefanten liegt zwischen 60 und 70 Jahren.

Männliche Tier erreichen ihre Geschlechtsreife zwischen dem 10. und dem 15. Altersjahr. Weibliche Tiere können ab dem 11. Altersjahr gebären. In freier Wildbahn erleben die weiblichen Elefanten ihre erste Geburt zwischen dem 13. und dem 16. Altersjahr. Die Elefantenkühe gebären in Intervallen von 4 bis 6 Jahren ihre Kälber.

Der Asiatische Elefant ist einer der wenigen heute noch existierenden pflanzenfressenden Säugetiere, deren Körpergewichte für erwachsene Tiere über 1'000 kg liegen kann. Elefanten benötigen für ihren Energiebedarf täglich grosse Mengen an pflanzlicher Nahrung.

Die Art der Nahrung der Elefanten hängt von verschiedenen Faktoren ab. Das Nahrungsangebot wird in erster Linie von der Region bzw. der Vegetationszone und der Jahreszeit (Trockenzeit oder Regenzeit) abhängig. Elefanten können sich täglich 14-19 Stunden mit der Nahrungsaufnahme beschäftigen. Dabei konsumieren sie bis 150 kg feuchte Planzenbestandteile.

Quelle: Williams, C., Tiwari, S.K., Goswami, V.R., de Silva, S., Kumar, A., Baskaran, N., Yoganand, K.
Menon, V. 2020. Elephas maximus. The IUCN Red List of Threatened Species 2020:
e.T7140A45818198. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-3.RLTS.T7140A45818198.en
© 2020 International Union for Conservation of Nature and Natural Resource
Text: RAOnline

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