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Agroscope Munder Safran genetisch durchleuchtet 2012
Frischer Wind im Schweizer Safran-Anbau 2015
Freiburg Das Safranbrot Cuchaule neu unter Schutz 2018
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Munder Safran genetisch durchleuchtet
In der Gemeinde von Mund im Oberwallis wird der Munder Safran seit dem Mittelalter nach alter Tradition angebaut.

Beim Vergleich der DNA-Analyse mit rund zehn anderen Safran-Populationen aus acht Ländern zeigt die Munder Population keinerlei genetische Unterschiede.

Bei einer Population aus Marokko wurde jedoch ein seltener Fall einer genetischen Variabilität nachgewiesen.

Der Safran (Crocus sativus L.) ist das teuerste Gewürz der Welt. Vermutlich gelangte es im 14. Jahrhundert von Spanien in die Schweiz.

Heute werden nur noch rund 2 ha angebaut, die Mehrheit davon in Mund im Oberwallis, wo eine winzige Parzelle seit dem Mittelalter kontinuierlich angebaut worden sein soll.

Der Safran ist steril und seine Vermehrung erfolgt nicht generativ über Samen, sondern einzig vegetativ über Knollenbildung. Somit sind sämtliche weltweit angebauten Safranpflanzen Klone ein und desselben, ursprünglichen Individuums.

Dennoch kann eine gewisse morphologische (z.B. Form und Länge der Blätter) und phänologische (Blühperiode) Variabilität festgestellt werden. Zudem wurden mehrere Klone von wirtschaftlicher Bedeutung gezüchtet. Genetisch gesehen wurde diese Variabilität praktisch nie nachgewiesen, da alle Individuen das gleiche Profil aufweisen.

Anhand von 40 RAPD Molekularmarkern (Random Amplification of Polymorphic DNA) haben Agroscope-Forschende die mittelalterliche Pflanzung von Mund mit 13 anderen, kürzlich ins Wallis eingeführten Populationen aus folgenden Ländern resp. Gebieten verglichen: Frankreich (2), Niederlande (2), Italien (1), Kaschmir (2), Marokko (2), Portugal (1), Spanien (1) und Türkei (2). Praktisch alle Herkunftsgebiete wiesen das gleiche RAPD-Profil auf, was die genetische Homogenität des Safrans bestätigt. Einzige Ausnahme bildete eine Pflanze aus Marokko, welche sich bei 28 der 40 Marker stets von den anderen unterschied.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich die historische Population von Mund bei der RAPD-Analyse von allen anderen Populationen nicht unterscheidet. Ausserdem konnte die Existenz einer seltenen genetischen Variation für eine Population aus Marokko nachgewiesen werden.

Quelle: Text Agroscope ACW Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW, 2012

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Das Safranbrot Cuchaule neu unter Schutz

Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat das Safranbrot Cuchaule als geschützte Ursprungsbezeichnung (GUB) eingetragen. Gegen das Gesuch um Eintragung dieser Freiburger Spezialität im GUB-Register ging eine Einsprache ein, die vom BLW abgelehnt wurde. Es wurde jedoch keine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Somit ist die Cuchaule nun geschützt in der Schweiz.

Die Cuchaule ist ein leicht gesüsstes Hefebrot auf der Basis von Weizenmehl, Vollmilch, Butter, Vollei, Zucker, Kochsalz, frischer Backhefe und Safran. Die besondere Form der Cuchaule ist eine leicht abgeflachte Halbkugel goldgelber bis brauner Farbe, glänzend, mit eingeschnittenen Rauten auf der Oberseite. Ihre äussere Farbe ist goldgelb bis braun glänzend; im Innern ist die Krume safrangelb.

Der erste schriftliche Nachweis der Cuchaule geht auf ein Schiedsgerichtsurteil von 1558 zurück; Historiker leiten daraus her, dass ihr Ursprung noch weiter zurückliegt.

Die Cuchaule ist in vielerlei Hinsicht mit dem Freiburgerland verbunden.

Kulturell ist ihre Geschichte eng verknüpft mit dem typischen Freiburger Fest der Bénichon-Kilbi mit ihren kulinarischen und gastronomischen Freuden. Auch zwischen Menschen entstanden dank der Cuchaule enge Banden, denn das Rezept und die handwerklichen Fertigkeiten werden schon seit Jahrhunderten in den Landfamilien und unter Freiburger Bäckermeistern und -lehrlingen weitergegeben. Und nicht zuletzt ist die Cuchaule mit ihrem lokalen Rohmaterial eng mit der Natur verflochten.

Mit dem Register der Ursprungsbezeichnungen und geografischen Angaben lassen sich Bezeichnungen von landwirtschaftlichen und verarbeiteten landwirtschaftlichen Erzeugnissen schützen, deren Qualität und besondere Eigenschaften durch ihre geografische Herkunft bestimmt werden. Das Register der Schweiz umfasst derzeit 38 Eintragungen: 22 geschützte Ursprungsbezeichnungen (GUB) und 16 geschützte geografische Angaben (GGA). Die Unterlagen sind verfügbar unter www.blw.admin.ch > Instrumente > Kennzeichnung > Ursprungsbezeichnungen und geografische Angaben.

Quelle: Text Bundesamt für Landwirtschaft , 3. Mai 2018

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