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Opalinuston-Grube Hinterachenberg (Küttigen)
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Opalinuston beim Hinterachenberg

Rund einen Kilometer südlich des Herzberghofs wird in einem Seitental zwischen Achenberg und Gross Wolf Opalinuston abgebaut. Das Tälchen ist lediglich über eine Werkstrasse ab der Benkerjochstrasse her erreichbar.Das Abbauareal ist weder von der Staffelegg- noch von der Benkerjochstrasse her einsehbar.

Wer sich die geologische Besonderheit anschauen möchte, marschiert vom Herzberghof auf einem Feldweg in südliche Richtung ins Wäldchen beim Chli Wolf.

Wer von hier aus weiter zur Opalinusgrube vorstossen will, muss einige meistens elektrisch geladene Weidzäune überwinden. Im Sommer dienen die Matten um den Chli Wolf und den Gross Wolf als Viehweiden. Der Weg auf den Gross Wolf (696 m ü. M) führt entlang von Weidzäunen am östlichen Waldrand aufwärts. Eine der Situation entsprechende Rücksichtnahme auf die Installationen und das Weidegebiet der Bauern wird bei dieser Erkundung vorausgesetzt. Auf der Hügelspitze des Gross Wolfs wird die Opalinuston-Grube erstmals sichtbar. Das Erdreich wurde mit schweren Maschinen terrassenartig abgetragen. Einige Tümpel entwickeln sich zu Biotopen. Aus einem künstlich angelegten Tümpel ragt noch das Endrohr der Sondierungsbohrung.

Opalinuston wird gerne für die Ziegelherstellung verwendet. In jüngster Vergangenheit wurden Opalinustonschichten wegen ihren vorzüglichen Eigenschaften als gut geeignete Orte für die Endlagerung von radioaktivem Material bekannt. Die 2012 von der NAGRA vorgeschlagenen möglichen geologischen Standorte für ein Tiefenlager liegen in Zonen von Opalinustonen.

Das Gebiet Hinterachenberg wurde von der NAGRA (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) nicht als Standort für ein Tiefenlager vorgeschlagen.

Der Brunnenberg liegt am Nordrand des Planungsperimeters für das Geologische Tiefenlager "Jura-Südfuss". Das Geologische Tiefenlager "Jura-Südfuss" ist einer von sechs von der NAGRA vorgeschlagenen Planungsstandorte für ein geologisches Tiefenlager. Die weiteren Standorte sind:Jura Ost, Nördlich Lägern, Südranden, Wellenberg und Zürich Nordost.

Der Planungsperimeter für ein SMA- und ein HAA-Tiefenlager (schwach- und mittelradioaktive Abfälle SMA sowie hochradioaktive Abfälle HAA)wird durch die Dörfer Kienberg (SO), Seon (AG), Schmidrued (AG) und Hägendorf (SO) begrenzt.

Der geologische Standort für die Tiefenlager ist im Gebiet Aarau (AG), Gränichen (AG), Schmidrued (AG) und Trimbach (SO) vorgeshen.

Im Planungsgebiet des Geologischen Tiefenlagers "Jura-Südfuss" sind als Standorte für die oberirdischen Betriebgebäude vier Orte vorgesehen: Kölliken AG, Suhr AG und Däniken SO (2x).

Die Ortsbürgergemeinde Küttigen hat vor einigen Jahren den Ziegelwerken Muri den Abbau von ca. 10'000 m3 Opalinuston am Hinterachenberg bewilligt.

Opalinuston

Opalinuston ist ein Tongestein, das aus Meeresablagerungen vor ca. 180 Millionen Jahren entstanden ist.

Ton hat gute Abdichtungs- und Isolationseigenschaften über äusserst lange Zeiträume. Dies ist eine Bedingung für die sichere Lagerung von radioaktivem Abfall.

Die Opalinustonschicht in der Schweiz ist zum Teil über 100 Meter dick.Ober- und unterhalb befinden sich gering durchlässige, tonig-mergelige Sedimentschichten.

Die geologischen Vorgänge, welche die geologische Struktur des Gebietes beeinflussten, sind über hunderte von Millionen Jahren zurückzuverfolgen. Diese Kenntnisse erlauben denn auch Prognosen über die mögliche künftige Entwicklung des Gebiets bis zu einer Million Jahre. In diesem Zusammenhang wurden verschiedene Szenarien erarbeitet und ein breites Spektrum von möglichen klimatischen Bedingungen berücksichtigt, wie etwa neue Eiszeiten oder die Hebung respektive die Erosion des Gebietes.

Die Untersuchungsresultate der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) zeigen, dass die Opalinustonschicht ausserordentlich ruhig gelagert ist und für den Bau eines Tiefenlagers geeignet sein könnte.

Quelle: Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK

Erdrutsch bei Küttigen

Ende Februar 1999 löste sich am Brunnenberg nördlich von Aarau rund 150'000 m3 Gestein, stürzte in die Tiefe und floss in Form einer wassergesättigten Masse bis an die Benkenstrasse. Aufgrund des geologischen Aufbaues am Brunnenberg sind weitere Felsstürze zu erwarten, welche die Anwohner in diesem Raum gefährden. Letztlich auslösendes Moment des Felssturzes war die Kombination von intensiven Regenfällen und der Schneeschmelze, welche zu einer Übersättigung der Opalinuston-Schichten führte und diese schliesslich zum "Fliessen" brachte. Mit Wasser durchtränke Opalinustonschichten haben eine hohe Gleitfähigkeit.

Geologisch baut sich der Brunnenberg aus schwarzen Opalinustonschichten, braunen Murchisonae-Kalken und Hauptrogenstein-Kalken auf, welche im Dogger vor 160 Millionen Jahren entstanden sind.

Quelle: MARK EBERHARD - UMWELT AARGAU - Sondernummer 20, August 2005 - (aus "Die Hanginstabilitäten am Hinter Königstein (Küttigen AG)", 2000)

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