Der Nominallohnindex nahm im Jahr 2017 gegenüber 2016 um durchschnittlich 0,4% zu. Damit liegt er bei 101,1 Punkten (Basis 2015 = 100). Gemäss den Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) ergibt sich unter Einbezug einer mittleren Jahresteuerung von 0,5% bei den Reallöhnen ein Rückgang von 0,1% (101,0 Punkte; Basis 2015 = 100). 2017 stiegen die Nominallöhne gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 0,4% (2016: +0,7%; 2015: +0,4%). Diese Nominallohnerhöhung bestätigte den seit 2010 beobachteten Trend zu einer moderaten Entwicklung von höchstens +1,0% pro Jahr. Die Entscheide in Bezug auf die Lohnerhöhung 2017 wurden in der Regel Ende 2016 und damit in einer Periode gefällt, in der die Schweizer Wirtschaft wieder etwas an Schwung gewann. Die zu diesem Zeitpunkt auf +0,3% geschätzte Inflationsrate für 2017 lag schliesslich bei +0,5%. Die Kaufkraft der Löhne verzeichnete somit eine leichte Abnahme von 0,1%. Zum Vergleich: Im Rahmen der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV), die fast eine halbe Million Arbeitnehmende abdecken, wurde für 2017 eine Effektivlohnerhöhung von 0,5% kollektivvertraglich vereinbart. Sekundärer Sektor: Nominallöhne um 0,4% gestiegen Im Industriesektor erhöhten sich die Nominallöhne um 0,4% (2016: +0,4%; 2015: +0,5%; 2014: +0,9%). Die stärksten nominalen Zunahmen waren in den Wirtschaftszweigen «Herstellung von Holzwaren, Papier und Druckerzeugnissen» (+1,3%), «Sonstige Herstellung von Waren, Reparatur und Installation» (+1,0%), «Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, Uhren, elektrischen Ausrüstungen» (+0,8%) sowie «Maschinen- und Fahrzeugbau» (+0,7%) zu beobachten. Am anderen Ende der Rangliste registrierten die Wirtschaftszweige «Metallerzeugung; Herstellung von Metallerzeugnissen» (-0,2%) sowie «Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren und Produkten aus nichtmetallischen Mineralien» (-0,3%) einen Nominallohnrückgang. Nominallöhne im tertiären Sektor um 0,4% gestiegen Im tertiären Sektor belief sich die Nominallohnerhöhung 2017 auf 0,4% (2016: +0,8%; 2015: +0,3%; 2014: +0,7%). Die Wirtschaftszweige «Verlagswesen, audiovisuelle Medien, Rundfunk, Telekommunikation» (+1,2%), «Informationstechnologie und Informationsdienstleistungen» (+0,8%) sowie die Versicherungsbranche (+0,7%) verbuchten die deutlichsten nominalen Anstiege. Die öffentliche Verwaltung (+0,1%) sowie «Kunst, Unterhaltung und Erholung, sonstige Dienstleistungen» (0,0%) bildeten dagegen das Schlusslicht. Reallöhne um 0,1% gesunken Die Reallöhne gingen erstmals seit 2008 zurück. Die im Vergleich zu den Vorjahren gestiegene Inflationsrate (+0,5%) führte zusammen mit der Nominallohnerhöhung von 0,4% zu einem Reallohnrückgang von 0,1%. Im sekundären wie auch im tertiären Sektor wurde eine negative Teuerungsrate registriert (-0,1%). Die meisten Wirtschaftszweige mussten Reallohneinbussen zwischen -0,8% und -0,1% hinnehmen. Über die letzten fünf Jahre hinweg betrachtet (2013-2017) lag die durchschnittliche jährliche Reallohnentwicklung für alle Arbeitnehmenden bei +0,9% (+0,8% bei den Männern und +0,9% bei den Frauen). Im sekundären Sektor betrug die durchschnittliche jährliche Reallohnentwicklung für diesen Zeitraum +0,8%. Der Anstieg der Reallöhne in den vergangenen fünf Jahren wurde vor allem durch die sogenannten Medium- und High-Tech-Branchen gestützt, die auch die wichtigsten Exportbranchen des Industriesektors sind. Hierbei handelt es sich um die «Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, Uhren, elektrischen Ausrüstungen» (+1,2%), die «chemische und pharmazeutische Industrie» (+1,2%) sowie den «Maschinen- und Fahrzeugbau» (+1,0%). Bei den übrigen Industriebranchen lagen die mittleren Zunahmen in einer Bandbreite von +0,5% bis +1,0%. Im gleichen Zeitraum verbuchte der tertiäre Sektor im Jahresdurchschnitt eine Reallohnerhöhung von 0,9%. Die Wirtschaftszweige «Finanzdienstleistungen, mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundene Tätigkeiten» (+1,3%), «Informationstechnologie und Informationsdienstleistungen» (+1,1%) sowie «Kunst, Unterhaltung und Erholung, sonstige Dienstleistungen» (+1,1%) verzeichneten die stärksten Reallohnerhöhungen im Dienstleistungssektor. Bei «Verkehr und Lagerei» (+0,4%) sowie «Gesundheits- und Sozialwesen» (+0,6%) war hingegen die durchschnittliche Reallohnentwicklung am schwächsten.
Quelle: Der schweizerische Lohnindex wird jedes Jahr anhand der Daten in den Unfallmeldungen berechnet, die die Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) an das BFS übermittelt. Die Berechnungen stützen sich auf rund 250'000 individuelle Angaben. Von der Datenauswertung sind der primäre Sektor, die Lernenden und diebPraktikantinnen und Praktikanten ausgeschlossen. Messung der jährlichen Entwicklung der Löhne als Preis der Arbeit. Indem die Struktur der Arbeitnehmenden des Basisjahres für fünf Jahre beibehalten wird, klammert die Berechnung des schweizerischen Lohnindexes somit zumindest teilweise Lohnentwicklungen aus, die auf eine Veränderung der Arbeitnehmendenstruktur zurückzuführen sind. Die Strukturveränderungen ergeben sich insbesondere durch eine Zunahme des Anteils höher qualifizierter Arbeitnehmender, durch Beförderungen oder durch Zu- bzw. Abflüsse im Rahmen von Austritten oder Neuanstellungen. Der Bruttolohn entspricht dem Grundlohn inkl. 13. Monatslohn vor Abzug der obligatorischen Sozialversicherungsbeiträge. Prämien und Boni, Familienzulagen sowie Naturallöhne sind von der Berechnung ausgeklammert. Die Löhne der Teilzeitangestellten werden gestützt auf die Normalarbeitszeit des Unternehmens auf ein Vollpensum hochgerechnet.
Berechnungsmethode Beim schweizerischen Lohnindex handelt es sich um einen Laspeyres- Index, der gestützt auf die Beobachtung der Entwicklung desDurchschnittslohns bestimmter Arbeitnehmergruppen berechnet wird.Diese Gruppen wurden anhand folgender Variablen ermittelt:Wirtschaftszweig und Geschlecht. Das relative Gewicht jeder Gruppe vonArbeitnehmenden wird gestützt auf die Ergebnisse der Lohnstrukturerhebung des BFS von 2014 berechnet. Nomenklatur Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige (NOGA08) Nominallohn Lohn ohne Berücksichtigung der Entwicklung der Preise (Teuerung). Reallohnlohn Lohn, bei welchem die Entwicklung der Preise (Teuerung) berücksichtigt wurde. Der 2015 revidierte schweizerische Lohnindex basiert auf einer neuen allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige, der NOGA08, und aufeinem neuen Gewichtungsmodell, das einer aktuelleren Arbeitnehmerstruktur gerecht wird. Das nächste Basisjahr für die Berechnung des schweizerischen Lohnindexes mit konstanter Struktur ist das Jahr 2020.
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