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Tsunami: Deutsches Warnsystem in Indonesien
2011: Übergabe des Tsunami-Frühwarnsystems GITEWS an Indonesien
Tsunami-Frühwarnsystem in Indonesien

"Das Tsunami-Frühwarnsystem in Indonesien besteht aus mehr als 300 Mess-Systemen. Kernstück des Warnsystems ist die schnelle Bestimmung von Erdbebenparametern (Lage, Tiefe, Magnitude) mit 160 Seismometern an Land als schnellste und wichtigste Grundlage für die Tsunamimodellierung und -warnung. Diese Information wird durch Daten von GPS-Stationen, Küstenpegeln und Mess-Bojen weiter erhärtet. Die Tsunami-Warnung erfolgt also, wie auch in allen anderen Tsunami-Warnsystemen weltweit, nicht auf Basis der Messbojen. Bojen sind allgemein als störanfällig bekannt, deshalb bilden sie auch im indonesischen System nicht das Herzstück. Das Warnsystem selbst ist voll funktionsfähig."

Quelle: Text Dr. Jörn Lauterjung , Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ, Oktober 2011

In einer feierlichen Zeremonie in Jakarta übergibt heute der Parlamentarische Staatssekretär Thomas Rachel (BMBF) im Auftrag der Bundesregierung das Tsunami-Frühwarnsystem GITEWS an Indonesien. Sechs Jahre nach der Flutkatastrophe im Indischen Ozean endet damit das GITEWS-Projekt planungsgemäss.

Der Aufbau von GITEWS (German Indonesian Tsunami Early Warning System) wurde 2005 in Gang gesetzt, weil sich zeigte, dass das riesige Ausmass der Naturkatastrophe vom Dezember 2004 vor allem darauf beruhte, dass im Indischen Ozean keinerlei Vorsorge gegen Tsunami existierte; die Flutwelle traf die Menschen rund um den Indischen Ozean völlig unvorbereitet.

Im November 2008 nahm das System den Betrieb auf. Danach wurde GITEWS im gemeinsamen Betrieb durch indonesische und deutsche Einrichtungen optimiert. Seine Funktionsfähigkeit stellte das Frühwarnsystem seitdem etliche Male erfolgreich unter Beweis.

"Das Frühwarnsystem geht nun ganz in die indonesische Verantwortung über. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns jetzt aus dem System zurückziehen. Insbesondere mit der nachhaltigen Aus- und Weiterbildung des Warnzentrumsbetreibers BMKG unterstützt Deutschland weiterhin den Betrieb", erklärte dazu Professor Reinhard Hüttl, Vorstandsvorsitzender des Deutschen GeoForschungsZentrums GFZ (Helmholtz-Gemeinschaft).

Was wurde erreicht, wie geht es weiter?

Der technische Aufbau von GITEWS und seine Funktionsweise wurden durch eine internationale Kommission evaluiert und als vorbildlich für den Indischen Ozean bewertet. Mitglieder dieser Kommission waren u.a. die Leiter der vier weltweit operierenden Tsunami-Warnzentren (Pazific Tsunami Warning Center, Tsunami-Warnsysteme von Japan, Australien und Indien). Insbesondere die extrem kurzen Vorwarnzeiten für Indonesien stellten eine Herausforderung dar. "/Mit der vom GFZ entwickelten Software SeisComP3 wurde ein Werkzeug zur sehr schnellen Erdbebenauswertung entwickelt, das sich mittlerweile als Standard bei den Nationen rund um den Indik, aber auch im Mittelmeer etabliert hat/", stellt Professor Hüttl dazu fest. Es geht nicht nur um die Gefährdung Indonesiens; der Tsunami von 2004 traf den gesamten Indischen Ozean und forderte insgesamt etwa eine Viertel Million Menschenleben, davon allein in Indonesien über 170 000.

Capacity Development

Neben dem technischen Aufbau müssen Wissenschaftler, Katastrophenmanagement, Verwaltung und die Bevölkerung geschult werden, was bei einem Starkbeben und einem Tsunami zu tun ist und welche präventiven Massnahmen getroffen werden können. Die aktuelle Erdbebentragödie von Japan zeigt, welche schadensminimierende Wirkung Vorbeugung und Trainingsmassnahmen selbst bei grossen Katastrophen haben können. Dieses so genannte Capacity Development muss für einen nachhaltigen Erfolg des Frühwarnsystems in Indonesien weiter entwickelt werden. Konkret für GITEWS wurde in drei Testregionen (Padang, Sumatra; Cilacap, Südjava; Kuta/Sanur, Bali) der Ablauf einer Tsunamiwarnung bis hin zur Räumung des Küstenabschnitts durchgespielt. Unabhängig davon entwickelte Indonesiens Erdbebendienst BMKG Alarmpläne für das gesamte Land. "Zusammen mit der neu gegründeten indonesischen Desastermanagementbehörde BNPB werden die in den Testregionen entwickelten Massnahmen in Kooperation mit der Indonesischen Akademie der Wissenschaften LIPI landesweit in die Breite getragen", ergänzt dazu GFZ-Wissenschaftler Dr. Jörn Lauterjung, der GITEWS-Projektkoordinator.

Vollständigen Schutz gibt es nicht

Der Honshu-Tsunami vom 11. März 2011 im Pazifik zeigt, dass es eine vollkommenen Schutz nicht geben kann. Wohl aber können die Ausmasse einer solchen Katastrophe begrenzt werden. Das gilt auch für den Indischen Ozean. Direkt nach der Tsunami-Katastrophe vom 26. Dezember 2004 erteilte die Bundesregierung der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, vertreten durch das Deutsche GeoForschungsZentrum GFZ, den Auftrag zur Entwicklung und Implementierung eines Frühwarnsystems für Tsunamis im Indischen Ozean.

Die Mittel in Höhe von insgesamt 55 Millionen Euro stammen zu grossen Teilen aus dem Beitrag der Bundesregierung im Rahmen der Flutopferhilfe. Das Projekt wurde als Forschungsvorhaben vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und in Zusammenarbeit mit dem indonesischen Wissenschaftsministerium und zuständigen Fachbehörden durchgeführt.

Verhindern kann ein Frühwarnsystem ein starkes Erdbeben und einen dadurch ausgelösten Tsunami nicht; auch zukünftig wird es immer wieder zu Todesopfern und grösseren Sachschäden kommen. Aber durch den Aufbau eines Frühwarnsystems unter Einbeziehung organisatorischer Massnahmen und durch umfassendes Capacity Building können die Auswirkungen solcher Naturkatastrophen gemindert werden.

Quelle:Text GFZ Potsdam, Deutschland, März 2011

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GITEWS Tsunami-
Warn-
system

Das deutsche Konzept zur Einrichtung eines Tsunami-Frühwarnzentrums für die Region des Indischen Ozeans baut auf verschiedenen Arten von Messintrumenten (Sensoren) auf. In etwa 90% alle Fälle wird der Tsunami durch ein Erdbeben, ansonsten durch Vulkanausbrüche und Erdrutsche, ausgelöst.

Ziel ist es, durch die Auswertung verschiedener Messgrössen möglichst frühzeitig Hinweise auf einen Tsunami und deren Ausmass zu erhalten. Eine Tsunami-Welle bereitet sich im offenem Meer mit bis zu 700 km/h aus.

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Quelle: GITEWS und Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Deutschland, 2007
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