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Schulstart 2022/23: Bildungsqualität in Gefahr - wie die Schule Krisen trotzen kann
Pandemie, Krieg und chronischer Fachkräftemangel belasten das hiesige Bildungssystem und gefährden somit den Bildungserfolg der Kinder und Jugendlichen. Nur nachhaltige Lösungen können die Qualität unserer Schulen langfristig sichern. Der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) und das Syndicat des Enseignant·es Romand·es (SER) fordern darum an der Medienkonferenz vom 8. August 2022 zum Schulstart Bund und Kantone dazu auf 'praktizierende' sowie angehende Lehrpersonen zu unterstützen. |
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Der Schulalltag ist herausfordernder denn je. In den vergangenen Monatenhat sich ausserdem gezeigt, wie prekär der Lehrpersonenmangel unterdessen ist. In denKantonen waren kurz vor den Sommerferien nochmehrere hundert Stellen nicht besetzt. Dies belastet sowohl die Lehrpersonen als auch die Schülerinnen und Schüler, die ein Recht auf eine qualitativ hochwertige Bildung haben. Darum haben der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) und das Syndicat des Enseignant·es Romand·es (SER)an ihrer gemeinsamen Medienkonferenz zum Schulstartnachhaltige Lösungen gefordert.
Langfristige Personalplanung
In einer Verzweiflungstat wurden vor den Sommerferien die Anforderungen in Stellenausschreibungen gesenkt und Lehrpersonen in Ausbildung längst vor dem Abschluss eingestellt. Das ist problematisch, denn damit steigt die Belastung für die erfahreneren Lehrpersonen, welche diese ungenügend qualifiziertenBerufseinsteigerinnen und -einsteiger unterstützen müssen. LCH und SER fordern, dass die jetzigen Notfallmassnahmen zeitlich begrenzt werden. Eine nachhaltige Personalplanung soll einerseits mehr Personen fürdas Studium an den Pädagogischen Hochschulen gewinnen und andererseits einen begleitenden Berufseinstieg ermöglichen. Ausserdem sollen zeitgemässe Anstellungsbedingungen den Verbleib im Lehrberuf nachhaltig sichern.
Finanzielle und personelle Unterstützung für Gemeinden
Die Schulen hatten noch keine Zeit, sich von der Coronapandemie zu erholen. Mit dem Ukrainekrieg stehen sie erneut vor grossen Herausforderungen. Seit Kriegsbeginn ist eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz eingetroffen. Um diesen Schülerinnen und Schülern ihr Recht auf Bildung zu ermöglichen, haben sich unterschiedliche Settings bewährt. Aus Sicht von LCH und SER braucht es jedoch von Seiten Bund und Kantone zusätzliche finanzielle und personelle Unterstützung für die Gemeinden, denn die Schule kann Integration und Betreuung nicht allein stemmen.
Krisen mit einheitlichen Massnahmen bewältigen
Die Pandemie hat gezeigt, dass föderalistische Strukturen bei der Erarbeitung einheitlicher Massnahmen an ihre Grenzen stossen. Die Lehrerdachverbände schliessen sich darum der Forderung renommierter Fachleute an, für künftige Krisen einen nationalen Stab mit führenden Exponentinnen und Exponenten von Bund und Kantonen zu gründen. Darin müssen zwingendauch Vertretungen des Bildungssystems und weiterer systemrelevanten Branchen einbezogen werden.
Ausserschulische Lernorte und Bedürfnisse
Wie systemrelevant der Schulbetrieb ist, zeigt sich in der Aufgabenvielfalt. Deshalb werden auch dringend mehr Ressourcen für die Schulpsychologie und die Schulsozialarbeit benötigt, welche die Integration ukrainischer Kinder erleichtern. Allgemein lernen Schülerinnen und Schüler ausserdem nicht nur in der Schule. Ausserschulische Lernorte sind für einen erfahrungs-und lebensweltorientierten Unterrichtvon zentraler Bedeutung. Um die Teilnahme an Exkursionen und Lagern sicherzustellen, sind vergünstigte Tageskarten für Schulklassen eine wichtige Voraussetzung.
Quelle: Text Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), 8. August 2022 |
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