Schule Schweiz
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Aargau Aargau Buben in die Lehre, Mädchen ins Gymnasium
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Mädchen gehen an die Kantonsschule, Buben machen eine Lehre
Berufswahl
Oktober 2007
Ergebnisse der Schulabgängerbefragung STEP I 2007 liegen vor Der Schritt von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II gelingt nicht allen Jugendlichen auf Anhieb gleich gut. Welchen Weg sie nach der Schule einschlagen, ist stark vom Geschlecht abhängig. Drei Prozent der Schülerinnen und Schüler - vor allem aus Realschulklassen - waren diesen Sommer kurz vor Schulabschluss noch ohne Anschlusslösung. Im Rahmen der Schulabgängerbefragung STEP I wurden im Juni 2007 Aargauer Lehrpersonen von Abschlussklassen über die Anschlusslösung ihrer Schülerinnen und Schüler befragt.

Von den erfassten 6'135 Schulabgängerinnen und -abgängern wechseln 20 Prozent an eine Mittelschule und 52 Prozent steigen in die berufliche Grundbildung ein. Weitere 20 Prozent beanspruchen ein Brückenangebot oder eine Zwischenlösung. 4 Prozent der Schülerinnen und Schüler verlassen die Volksschule noch nicht. Sie fassen eine Repetition ins Auge, sei es mit oder ohne Schultypenwechsel. Ein weiteres Prozent der Jugendlichen hat eine andere Anschlusslösung gefunden, indem sie beispielsweise einer Erwerbstätigkeit ohne Ausbildung nachgehen. 3 Prozent der Lernenden waren kurz vor Abschluss der Volksschule noch ohne Anschlusslösung. Besonders betroffen sind Lernende aus der Realschule, der Kleinklasse und dem Werkjahr. Etwa die Hälfte davon hatte sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht bei der Berufsberatung gemeldet.

Volksschulabschluss gibt den weiteren Weg vor

Dass der besuchte Schultyp auf der Sekundarstufe I zu weiten Teilen das Anspruchsniveau der nächsten Ausbildung bestimmt, liegt auf der Hand. Den Eintritt in die Mittelschulen schaffen praktisch nur Schülerinnen und Schüler der Bezirksschule. Sie erhalten auch häufiger eine Lehrstelle mit Berufsmaturität. Im Gegenzug dazu gelingt es den Schülerinnen und Schülern der Realschule und der Kleinklasse wesentlich weniger, direkt in die Sekundarstufe II einzusteigen. Bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit, auf ein Brückenangebot zurückzugreifen oder ohne Anschlusslösung zu bleiben, besonders hoch.

Geschlechterunterschiede sind gross

Nach wie vor spielt das Geschlecht bei der Entscheidung der Berufswahl eine grosse Rolle. Die überdurchschnittliche Mädchenquote in der Bezirksschule setzt sich in der Mittelschule fort: Rund 62 Prozent aller Jugendlichen, die nach der Volksschule in eine Mittelschule eintreten, sind Mädchen. Ein ähnliches Verhältnis zeigt sich bei den Brückenangeboten und Zwischenlösungen. Das Verhältnis steht dort bei 61 Prozent Mädchen zu 39 Prozent Knaben. Gerade umgekehrt ist es beim Eintritt in die berufliche Grundbildung. Dass der direkte Einstieg in eine Lehre ein männlicher Weg ist, zeigt sich an der überdurchschnittlich hohen Knabenquote von 59 Prozent. Repetitionsentscheid vom Alter beeinflusst

Die Wahl der Anschlusslösung kann auch vom Alter der Jugendlichen abhängen. Auffällig ist insbesondere, dass Jugendliche im Normalalter eher eine Klasse repetieren als jene, die älter sind als das erwartbare Alter am Ende der Volksschule. Schülerinnen und Schüler im Normalalter zeigen sich also eher bereit, ein Jahr zu repetieren. Herkunft entscheidet vieles

Neben den Merkmalen Geschlecht und Alter ist auch die Herkunft der Schülerinnen und Schüler für den weiteren Bildungsweg von Bedeutung. Das lässt sich bereits bei den einzelnen Schultypen feststellen. Die Migrationsquote liegt in der Kleinklasse bei 63 Prozent, in der Realschule bei 45 Prozent, in der Sekundarschule bei 23 Prozent und in der Bezirksschule bei 12 Prozent. Es überrascht deshalb auch nicht, dass immigrierte Jugendliche eher auf eine weniger anspruchsvolle Ausbildung und auf ein Brückangebot zurückgreifen müssen. Wohl am deutlichsten kommt der Migrationseffekt bei denjenigen Schülerinnen und Schülern zum Tragen, die noch keine Anschlusslösung gefunden haben. Während insgesamt das Verhältnis der Schweizer und immigrierten Schulabgängerinnen und -abgängern bei drei (75 Prozent) zu eins (25 Prozent) steht, dreht es sich zu eins (35 Prozent) zu zwei (65 Prozent) bei denjenigen Jugendlichen, die am Ende der Volksschule noch keine Anschlusslösung gefunden haben.

Quelle: Text Kanton Aargau 2007
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