Palau besteht aus 9 bewohnten und über 700 unbewohnten, kleineren Inseln. Die Inseln bestehen aus total 459 km2 Festlandfläche und darum herum befinden sich rund 525 km2 Riffflächen. Palau besteht aus einer einzigartigen Ansammlung von Inseln, welche von artenreichen Riffen umgeben sind. Der Tourismus ist einer der beiden Einnahmequellen des Kleinstaates. Die Regierung von Palau legt deshalb auch grossen Wert darauf, diese grossartige Naturlandschaft zu schützen und zu pflegen.
In Palau haben sich unterschiedliche Naturräume gebildet und darin verschiedenartige Ökosysteme entwickelt: - die Bergwälder in der Hügelzone
Auf Babeldoab befinden sich die beiden einzigen Süsswasserseen von Palau. Der Ngardoksee befindet sich Staat Melkeok und der Ngerkallteich im Staat Ngaraard. Der Ngardoksee ist etwa 4,9 ha gross, was der Fläche eines Quadrats mit einer Seitenlänge von 220 m entspricht. Der Ngerkallteich ist zwölfmal kleiner. Auf Babeldoab wächst 275 km2 Wald, davon sind 79% Bergwald, 15% Mangrovenwald und 6% Sumpfwald. Untersuchungen haben gezeigt, dass auf Babeldoab 820 Pflanzenarten leben. 580 Pflanzen sind indigene Pflanzen, haben ihren Ursprung in Palau. 201 Pflanzenarten sind endemisch und können nur in Palau beobachtet werden. Die Böden in Palau sind sehr alt und stark ausgewaschen. Die Böden sind nicht sehr fruchtbar, weil sie wie viele tropische Böden häufigen und starken Regenfällen ausgesetzt sind. In Palau leben 50 einheimische Vogelarten, davon 47 in Babeldoab. Das Salzwasserkrokodil bevölkert den Ngardoksee und hat dieses Gewässer als Brutplatz auserwählt. Palau ist der einzige Lebensraum für Krokodile in Mikronesien. 5'000 Insekten- , 20 Eidechsen- und 5 Schlangenarten wurden in Palau identifiziert.
Ngaremeduu Biosphärenreservat in Palau: Schutz und Nutzung durch Einbezug der Bevölkerung 2005 hat die UNESCO dem Utwe Biosphärenreservat und dem Ngaremeduu Biosphärenreservat , den beiden ersten Biosphärenreservaten in der pazifischen Region, das Label "UNESCO Biosphere Reserve" verliehen. Beide Reservate liegen in Palau im Südwestpazifik. Die Region der Ngaremeduu Bucht liegt an der Westküsten der Insel Babeldoab. Die Bucht ist der grösste Ästuar in Mikronesien. In der von den Gezeitenwassern geprägten Flussmündung gibt es Süsswassersümpfe und Flächen mit Savannengras sowie Pandanugras. Gürtel von Mangroven, Korallenriffe und Seegrasfelder haben sich um die vielen kleinen Inseln gebildet. In den Mangrovengürteln wachsen 18 verschiedene Arten von Mangroven.Die Bucht ist auch der Lebensraum von gefährdeten Tierarten wie der Meeresschildkröte oder dem Salzwasserkrokodil. Im Ngaremeduu Biosphärenreservat wurden drei Kernzonen ausgeschieden: eine Zone für die Venusmuscheln, eine für die Mangrovenkrebse und eine für die Korallenfische. Die drei Schutzgebiete wurden von den Gemeindemitgliedern der umliegenden Dörfer ausgewählt. Der Betrieb und die Aufsicht obliegt den traditionellen Führern der Volksgemeinschaft. Die Führer entscheiden in welchen Gebieten des Reservats die Tiere und Pflanzen vor einer Übernutzung geschützt werden müssen. Diese Art der traditionellen Verwaltung wird in Palau "bul" genannt. Die traditionelle Verwaltung der Reservate ermöglicht einen nachhaltigen Schutz der Naturräume innerhalb des sozio-kulturellen Umfeldes. In Palau pflegt man eine Kultur, in welcher die traditionellen Werte geschätzt und daher einen hohen Stellenwert geniessen. Der Beraterrat der traditionellen Führer ist ein Eckpfeiler im politischen System in diesem pazifischen Kleinstaat. Das "Conservation Area Coordinating Committee" (Koordinationsausschuss für das Schutzgebiet) ist das Entscheidungsgremium für Fragen, welche das Ngaremeduu Schutzgebiet und Biosphärenreservat betreffen. Die Kernzonen und die Pufferzonen des Ngaremeduu Biosphärenreservats sind überwiegend Meeresflächen. Auf dem Reservatsgebiet leben lediglich etwa 60 Personen. Die meisten Dörfer in Palau betreiben eine Subsistenzwirtschaft. Die Menschen produzieren nur, was sie zum Leben benötigen. Hauptzweige dieser Wirtschaftsform sind in Palau die Fischerei und die Landwirtschaft. Innerhalb des Ngaremeduu Biosphärenreservats befinden sich über 80 wichtige kulturelle und historische Stätten, dazu gehören traditionelle Dörfer mit Plattformen aus Stein, Steinpfaden, Monolithen, Begräbnisstätten usw. Die Dorfgemeinschaften erwirtschaften sich in neuerer Zeit einen Zusatzverdienst mit fischreichen Aquakulturen (Milchfischteiche) und Ökotourimusprojekten wie Kajaktouren, Naturpfadführungen und Besuchsprogrammen für die historischen Kulturstätten.
Neues Meeresschutzgebiet im Inselstaat Palau Am 1. Januar 2020 etablierte der Inselstaat Palau ein Meeresschutzgebiet in seinen Hoheitsgewässern, das seinesgleichen sucht: das Palau National Marine Sanctuary. Es ist einer der grössten und ambitioniertesten marinen Nationalparks der Welt. 80 % der ausschliesslichen Wirtschaftszone von Palau, ein Gebiet von fast 500'000 Quadratkilometern, sollen für die Fischerei nicht mehr zugänglich sein, die restlichen 20 % sind ausschliesslich der heimischen Fischerei vorbehalten. Der pazifische Inselstaat Palau liegt am nördlichen Rand des sogenannten Korallendreiecks, einer der artenreichsten Meeresregionen der Welt. Seine Gewässer weisen bemerkenswert gesunde Meeresökosysteme auf, sie beherbergen mehr als 1'300 Fisch- und 700 Korallenarten sowie Meeresschildkröten, Mantas, Seevögel, Wale und Haie.
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